Kipp-Punkte in Verhandlungen

Sie sind im Vertrieb oder als Entscheider tätig, haben schwierige Verhandlungen vor sich und wissen genau, dass es kritisch werden kann? Dann vermeiden Sie Kipp-Punkte, wie sie im Eklat zwischen Trump und Selenskyj ihr volle Wirkung entfaltet haben. Vielleicht hilft es, ohne Wertung die Eskalationskaskade mithilfe robuster Erklärungsmodelle zu betrachten.

Ich habe mir immer wieder die Stelle genau angeschaut, wo die positive Grundhaltung der Gesprächsteilnehmer den kritischen Kipp-Punkt erreichte, der zum Abbruch der Verhandlungen führte. Dieser Punkt kann reaktanztheoretisch erklärt werden. Die Welt ist aktuell im „Wertungs-Modus“, doch schauen wir kurz ganz ruhig und nüchtern auf die Transkription an der kritischen Stelle:

Die entscheidende Stelle – Der Kipp-Punkt

„Sie werden es in der Zukunft spüren (…) Sie werden den Einfluss spüren“ war der Punkt, an dem die Gesprächspartner sich in ihrer persönlichen Freiheit eingeengt fühlten, indem Selenskyj lediglich versuchte zu vermitteln, dass die Gesprächspartner etwas spüren werden. Die Reaktanztheorie von Brehm macht zu solchen Ereignissen klare Voraussagen:

Wenn ein Mensch sich in seiner Freiheit eingeengt fühlt (beispielsweise in einem Gespräch, auf Makroperspektive auch in einem völkerrechtswidrigen Angriff als Kollektiv), dann ist der Betroffene bestrebt, diese Freiheit wieder herstellen. Entweder durch innere Haltungen oder aber durch äußeres Handeln. Wir schauen grade nur auf die punktuelle Situation in der Verhandlung – Trump fühlte seine Freiheit hier massiv angegriffen, indem ihm jemand sagte, was er spüren wird. In der Kommunikation eine Falle, die jeder kennt: „Du bist, Du wirst, Du machst“ ist immer ein Angriff, statt: „Ich empfinde, auf mich wirkt das wie, …“

„Du-Botschaften“ sind zum Scheitern verurteilt. Mit Garantie! Wenn Sie wollen, dass eine Verhandlung scheitert, dann machen Sie einen Vorwurf in einer Du-Botschaft – Das Ende der Verhandlung ist dann nur noch eine Frage der Zeit.

Trump und die betroffenen Deutschen reagieren ähnlich. Sie wollen ihre individuelle Freiheit wieder herstellen. Je mehr ein Gesprächspartner jedoch auf seinem Standpunkt besteht, indem er dem anderen „eine Ansage macht“, desto eher wird die Freiheit des Anderen bedroht. Diese Freiheit kann geschützt werden durch REAKTANZ. Das bedeutet, der Gesprächspartner wird es nicht zulassen, dass seine Freiheit (der Meinung, seiner Gefühle, seiner Position) eingeengt wird. Er wird exakt gegenteilig reagieren.

Der Betroffene wird nicht einlenken, sondern zur Gegenwehr ansetzen.

Ich bewerte hier weder die Professionalität, noch den weiteren Gesprächsverlauf. Ich bewerte hier nicht die Hintergründe, nicht die Ungerechtigkeit, nicht die Position von Angreifer und Verteidiger. Ich nehme keinen Bezug zum Angriff von Russland auf die Ukraine, noch auf andere Gerechtigkeitspositionen, kein Bezug zu europäische Positionen usw. Ich betrachte hier lediglich Kipp-Punkte auf, die jedem Vertriebsprofi in Verhandlungen begegnen können. Wenn solch ein Punkt erreicht wurde, ist eine Deeskalation nur noch sehr schwierig zu erreichen, weil REAKTANZ bereits seine volle Wirkung entfalten wird.

Wie können Kipp-Punkte vermieden werden?

Um es kurz zu halten und die Reaktanztheorie nicht akademisch auszuführen, können Sie ein Scheitern von Verhandlungen vermeiden, indem Sie Kipp-Punkte nicht zulassen. Konkret am Beispiel Trump vs. Selenskyj lernen:

Selenksyj hätte es vermeiden können zu sagen, was Trump spüren wird, denn das wurde als Drohung interpretiert, und zwar nicht als nationale Drohung, sondern als Reduktion der persönlichen Freiheit, wie Trump zu fühlen hat. Das war der Kipp-Punkt in der kritischen Verhandlungssituation. Diplomatsich hätte das vermieden werden können, auch im Wortgefecht, auch im aktuellen Kontext.

Wie können Kipp-Punkte vermieden werden?

  • Vorsicht in der Argumentation mit „Du-Botschaften“
  • Das eigene Empfinden artikulieren (aber auch hier – Vorsicht!)
  • Niemals den Freiheitsspielraum des Gesprächspartners einengen oder angreifen
  • Entschuldigen Sie sich sofort, falls Sie es doch getan haben, um Schaden abzuwenden
  • Im Wortgefecht immer die Ruhe behalten = 3 Sekunden Schweigen, bevor Sie antworten – Vielleicht die größte Herausforderung
  • Manchmal ist es klüger, nicht alle Fakten und auch nicht alle Gefühle auf den Tisch zu legen
  • Es kann ratsam sein, bei einem Angriff zu schweigen, statt sich zu wehren
  • Immer im Blick behalten: „Hat mein Gesprächspartner das Gefühl der eigenen Entscheidungsfreiheit?“

Hinweise: Dieser Beitrag bewertet nicht den politischen Kontext. Es ist kein Standpunkt zur politischen Lage und keine Bewertung von Präsident Selenskyj, noch von Präsident Trump oder Vizepräsident Vance. Es handelt sich um eine punktuelle Betrachtung einer spezifischen kritischen Verhandlungssituation. Im Kontext ist die Ukraine das Opfer und Präsident Trump hat offenbar nicht „präsidial“ verantwortungsbewusst reagiert – Das ist ein anderes Thema. Mir geht es nur darum, offenzulegen, welche sozialpsychologischen Gesetzmäßigkeiten in komplexen Situationen ein Ergebnis völlig zerstören können. Wer diese Gesetze kennt, kann in Verhandlungen zum gemeinsamen Ziel kommen und Fallen vermeiden. Dieses Beispiel zeigt, welche katastrophale Kaskade eine Fehlentwicklung in Wellen freisetzen kann.

Daten zu Werten verwandeln

Wie Microsoft Unternehmen mit Power BI und Datenanalyse voranbringt

In der heutigen datengetriebenen Welt sind Unternehmen darauf angewiesen, ihre Daten effizient zu nutzen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen und ihren Kunden den bestmöglichen Mehrwert zu bieten. Microsoft hat mit Power BI eine Plattform geschaffen, die nicht nur als führendes Tool im Bereich Business Intelligence (BI) anerkannt ist, sondern auch Unternehmen dabei unterstützt, aus Daten echten Wert zu generieren. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Power BI dies ermöglicht und welche Vorteile Ihr Unternehmen daraus ziehen kann.

Die Stärken von Power BI für Wertschöpfung

Datenintegration und -analyse leicht gemacht

Microsoft Power BI zeichnet sich durch seine nahtlose Integration in das Microsoft-Ökosystem, einschließlich Microsoft 365, Azure und Dynamics, aus. Dies ermöglicht eine umfassende und flexible Datenanalyse, die weit über einfache Berichte hinausgeht. Durch die Integration mit diesen weit verbreiteten Tools können Unternehmen ihre Daten effizienter sammeln, analysieren und nutzen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Künstliche Intelligenz als Motor der Wertschöpfung

Ein Highlight von Power BI ist die Integration von Copilot, Microsofts generativer KI. Diese Technologie ermöglicht es, Berichte schneller zu erstellen und tiefere Einblicke in die Daten zu gewinnen. Durch die Nutzung von KI-gestützten Diensten wie Text-, Stimmungs- und Bildanalysen können Unternehmen ihre Daten auf neue Weise interpretieren und so wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die direkt in Geschäftsvorteile umgemünzt werden können.

Herausforderungen und Chancen

Effektive Governance und Standardisierung

Obwohl Power BI viele Vorteile bietet, gibt es auch Herausforderungen, insbesondere bei der Governance der Datenanalyse. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, konsistente Prozesse zur Erstellung und Veröffentlichung analytischer Inhalte zu etablieren. Hier bietet sich jedoch die Chance, durch klare Richtlinien und Standards die Qualität und Konsistenz der Datenanalyse zu verbessern, was wiederum zu besseren Entscheidungen und höherem Unternehmenswert führt.

Interoperabilität und Flexibilität

Während die Integration in das Microsoft-Ökosystem viele Vorteile bietet, wünschen sich einige Unternehmen mehr Flexibilität bei der Nutzung verschiedener Cloud-Anbieter. Microsofts Einführung der OneLake-Architektur ist ein vielversprechender Schritt in Richtung besserer Interoperabilität. Dies könnte es Unternehmen ermöglichen, noch mehr aus ihren Daten herauszuholen, indem sie verschiedene Datenquellen nahtlos integrieren und analysieren.

Individualität gewinnt – Der Standard reicht nicht

Individuelle Softwareentwicklung kann maßgeblich dazu beitragen, dass Unternehmen das volle Potenzial von Daten ausschöpfen und echten Wert generieren. Hier sind einige Wege, wie dies erreicht werden kann:

1. Maßgeschneiderte Lösungen

Jedes Unternehmen hat einzigartige Anforderungen und Geschäftsprozesse. Standardsoftware kann oft nicht alle spezifischen Bedürfnisse abdecken. Individuelle Softwareentwicklung ermöglicht die Erstellung von Lösungen, die genau auf die spezifischen Anforderungen und Ziele des Unternehmens zugeschnitten sind.

2. Integration verschiedener Datenquellen

Unternehmen nutzen häufig verschiedene Systeme und Datenquellen. Individuelle Softwareentwicklung kann helfen, diese Systeme nahtlos zu integrieren, um eine ganzheitliche Sicht auf die Daten zu erhalten. Dies ermöglicht umfassendere und genauere Analysen, die fundierte Geschäftsentscheidungen unterstützen.

3. Optimierung der Datenanalyseprozesse

Durch maßgeschneiderte Softwarelösungen können Datenanalyseprozesse optimiert und automatisiert werden. Dies führt zu effizienteren Arbeitsabläufen und schnelleren Ergebnissen. Unternehmen können dadurch schneller auf Marktveränderungen reagieren und proaktiv Maßnahmen ergreifen.

4. Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit

Individuelle Software kann so gestaltet werden, dass sie genau den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Benutzer entspricht. Dies verbessert die Benutzerfreundlichkeit und Akzeptanz der Software, was wiederum zu einer effektiveren Nutzung und besseren Ergebnissen führt.

5. Nutzung fortschrittlicher Technologien

Mit individueller Softwareentwicklung können Unternehmen modernste Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML) und Automatisierung nutzen. Diese Technologien können tiefere Einblicke in die Daten ermöglichen und neue Geschäftsmöglichkeiten aufzeigen.

6. Skalierbarkeit und Flexibilität

Individuelle Softwarelösungen sind oft skalierbar und flexibel, sodass sie mit dem Wachstum des Unternehmens mithalten können. Sie lassen sich leicht anpassen und erweitern, um neuen Anforderungen gerecht zu werden.

That’s the way of transforming Data to Value.

Wird die KI wirklich alles verändern?

Ein nüchterner Blick in die Vergangenheit kann uns helfen, klar und präzise in unsere Zukunft zu schauen. Die turbulente Diskussion und der Hype um KI wird höchstwahrscheinlich einen ähnlichen Verlauf nehmen, wie bereits andere Technologien zuvor auch schon.

Horrorszenarien und geschürte Ängste

„Die KI könnte zu einem vollständigen Kontrollverlust der menschlichen Rasse führen und möglicherweise in einem Szenario, wie wir es aus Science-Fiction-Filmen kennen, in denen wie Welt entweder untergeht, oder die Maschinen die Herrschaft übernehmen“ lauten maximal ausgeprägte Argumente, mit denen wir gewarnt werden sollen. Ganz ehrlich, war das nicht schon immer so? Und am Ende kam es recht nüchtern. Alle bösen Szenarien sind dann doch nicht eingetreten.

Eine Analyse der Presse gibt Aufschluss

Kürzlich war ich im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. In einer Sonderausstellung wurde das digitale Deutschland vorgestellt. Unter anderem fand ich dort einige Ausgaben des Magazins DER SPIEGEL. Nach genauere Betrachtung habe ich Folgendes festgestellt:

Preisveränderungen

  • 1964 0,5 EUR (1 DM)
  • 1978 1,5 EUR (3 DM)
  • 2016 4,90 EUR
  • 2023 6,10 EUR
  • 2024 8,40 EUR (16 DM)

    Horror-Szenarien & Key Messages

    • 1964: Roboter/Automatisierung killt alle Arbeitsplätze
    • 1978: Computer ersetzen alle Handwerker. Wir werden alle Arbeitslos
    • 2016: Computer beseitigen alle intelligenten Arbeitsplätze (Office)
    • 2023: GPT mit seiner KI wird als bedrohliche Weltmacht dargestellt

      Was wirklich passiert ist

      • 1964: Die Automatisierung hat neue Wirtschaftszweige hervorgebracht
      • 1978: Handwerker haben bessere Werkzeuge bekommen. Sonst nix
      • 2016: Deutschland erlebt einen Boom an IT-Arbeitsplätzen
      • 2023: Alle werden mit KI ein wenig schneller und produktiver

        Fassen wir zusammen

        Der Preis vom Spiegel ist um Faktor 16 angestiegen. Da ist in der Tat was passiert. Es sind neuen Arbeitsplätze und ganze Industrien neu entstanden und wir steigerten Produktivität, Geschwindigkeit und Qualität in unserer Wirtschaft in einem nie dagewesenen Maß. Roboter haben uns immer noch nicht vernichtet, das Internet hat keinen Weltuntergang herbeigeführt (War Games) und die KI ist im Grunde dumm wie ein Kaffeebecher und sorgt sogar dafür, dass nachfolgende Generationen ihre Hausaufgaben noch cleverer erledigen, als die Gen X-Leute.

        Potenziale im Fokus

        Ich bin jetzt seit etwa 1984 in der Digitalisierung unterwegs und kann Medien-Bewertungen zu zukünftigen Entwicklungen aus eigener Erfahrung recht gut vornehmen. OK, damals hieß das noch „programmieren“, Software entwickeln und by the way habe ich mich schon damals als sechzehnjähriger von meinem C-64 via Sprache morgens wecken lassen, mit einem eigens entwickelten Programm, dass auf SAM zurückgriff. Sprache im Device ist also auch nicht soooo neu.

        Der Diskussion, ob KI wirklich gut ist, kann ich soviel abgewinnen, wie der Diskussion, ob Autos wirklich besser als Pferde sind und ob die Welt dadurch nicht mächtig unsicher wird und Arbeitsplätze verloren gehen werden. Hufschmiede gibt es bis auf diesen Tag. Recht wenige, das gebe ich zu, aber wie viele Millionen Arbeitsplätze sind mit der Automobilindustrie alleine in Deutschland entstanden?

        KI ganz praktisch im Alltag

        Meine Erfahrung mit KI im Auto ist wirklich toll. Bisher habe ich 1–2 Autobahncrashs durch das Eingreifen des Fahrzeugs vermieden und so manche Parklücke hat mein Auto wirklich viel besser eingezirkelt, bei der ich erst gar nicht stehen geblieben wäre. Siri hilft mir bei so vielen Anrufen, Terminen und Notizen, dass ich sie wirklich als KI nicht mehr missen möchte bis hin zu so einfachen Dingen wie die Erstellung komplexer Analysen in tabellarischer Übersicht mit GPT 4.0 oder auch Vorschläge für gute Email-Kommunikation. Früher haben wir das immer alles selber gemacht. Sind wir deshalb dümmer geworden? Quatsch! Wer will denn heute unterwegs noch Landkarten lesen? Navi mit Echtzeitdaten-Verkehrsanalyse – Alles KI. Ist doch gut, oder?

        Produktivität im Woummmm-Faktor nutzen!

        Im Übrigen habe ich kürzlich in zwei Wochen ein neues Buch geschrieben, als Mensch, wohl gemerkt, ohne KI! Die Korrektur hatte ich dann aber mit GPT in nur ein paar Tagen erledigt. Früher hat alleine dieser Arbeitsschritt locker in Abstimmung mit dem Lektorat sechs Monate gedauert. Ergibt das Sinn? Ich meine schon.

        „Was nun – Wird KI wirklich alles verändern?
        Nö, nicht wirklich. Aber es wird anders und schneller.“

        Harry Wessling zu KI-Entwicklungen, 2024