Elite

Als ich im LinkedIN-Stream einige Beiträge in meiner Filterblase betrachtete, landete ich auf der Website von HP, wo ein ELITE Book mit Leuten beworben wurde, die kein Mensch kennt, aber die Aussage war folgende: „Der Name unseres mobilen PC’s ist Programm – ELITE Book.“

Ein wirklich formschönes digitales Werkzeug. Faltbar, als Tablet zu nutzen. Aus Metall oder so. Einfach sehr schön. Da ich jedoch einen guten Rechner von meinem Arbeitgeber einsetze und privat zwei weitere verwende, die ebensogute Dienste leisten, war ich mehr an der Werbung interessiert, als an dem Produkt. Die HP-Werbung ist sehr gefällig und man ist verführt, auf „kaufen“ zu klicken. Gut gemacht, HP!

Jetzt kommt die echte Elite

Also kehrte ich zurück zum LinkedIN-Stream und sah einen Beitrag, in dem einer der frisch gekürten Nobelpreisträger fotografiert wurde. Dort Stand Prof. Michel Mayor vor seinem Rechner, der hier auf dem Foto zu sehen ist. Er war überwältigt und überrascht zugleich, als ihm zum Nobelpreis gratuliert wurde. Ein Schweizer mit höchsten Ehren und herausragenden Leistungen. Kurzum, jemand, der zur Elite auf diesem Planeten gehört.

Doch eine Sache sprang mir so tief ins Auge, dass ich mich in meinem Bürostuhl zurück warf, in die Hände klatschte und und lauthals los lachte. Mein Kommentar: Aha, so sieht die Elite also ohne Werbung aus. Und was ist die Moral der Geschichte?

Werbung im digitalen Raum sollte authentisch sein. „Think Different.“

Dresscode Digital

Sneaker sind das neue „Must Have“ von CEO’s, die zeigen, dass man digital unterwegs ist. Bei Tim sind sie Magenta und bei Andreas von der Commerz Real eben weiss. Im übrigen DUzt man sich auch. Und wer eine Krawatte trägt, ist sowas von out dated. Das geht gar nicht!

Amis machen es vor

Tim Cook von Apple, Mark Zuckerberg von Facebook oder die Google-Jungs. Keiner würde es wagen, neue Produkte oder Services in Anzug und Krawatte zu präsentieren. Womöglich noch mit schwarzen Leder Business-Schuhen, wie sie noch vor 10 Jahren in allen Vorstandsetagen üblich waren.

Endlich ist der Dresscode auch bei uns extrem steifen Deutschen angekommen. Ein cooler CEO läuft auf der Messe, wenn er da überhaupt noch hin geht, mit weißen Sneakern rum.

Digital Dresscode ist nicht einfacher

Bisher hatten wir Männer es recht einfach auf Reisen, denn der eine Anzug wurde mit verschiedenen Hemden und Krawatten kombiniert. Seit der ganzen Digitalisierung ist der Koffer ziemlich fett geworden, denn neben Stoffhosen, verschiedenen Sneakern und Polohemden müssen auch noch passende Sakkos mit. Das ist alles nicht wirklich einfacher, dafür aber komfortabler.

Women’s Digital Dresscode

Ehrlich gesagt, bin ich mir nicht ganz sicher, weil ich nicht so darauf geachtet habe, aber eigentlich trägt der neue Digital Dresscode doch dazu bei, dass wir ein Stück gleicher wahrgenommen werden. Also Männer und Frauen. Sneaker sind mit Sicherheit komfortabler als Lederschuhe oder High Heels. Zumindest ist mir das beim letzten LinkedIN-Beitrag von der Commerz Real aufgefallen, wo Männer und Frauen gleichsam die weißen Sneaker anhatten. Cooler Trend. So kann das weiter gehen.

Endlich kommt es auf Inhalte an und nicht die Verpackung. Das zumindest ist ein Kennzeichen im Umfeld der Digitalisierung.

Neuerdings ist es in den eh schon viel zu engen Sitzen im Flieger doch wieder bequem, denn es macht eine Menge aus, ob sich die Füße wohl fühlen oder nicht. Auch das sorgt dafür, dass unsere Arbeitswelt etwas produktiver wird.

Übrigens …

Grade eben sitze ich an meinem Arbeitsplatz im Home Office. Und zwar mit Sneakern. Man weiss ja nie, wer sich ad-hoc via Video Call in mein Büro begibt. Alles ist virtuell geworden, aber der Dresscode gilt auch im Home Office. Mit Sneakern und Polo sollte das ja kein Problem sein, oder? Ordnung muss sein, auch im SOHO.

Reshaping Marketing

Blicken wir noch einmal nach China. Allerdings mit einem Business-Fokus. Erst kürzlich hatte ich von der chinesischen CEO Viveca Chan berichtet, die auch auf der NEXT Conference ihre Erfahrungen geteilt hat. Der spannende Vortrag mit Best Practice ist jetzt online zugänglich, Video unten.

Andere Perspektiven zulassen

Der Moderator fragt am Ende, was denn so mit dem Thema „Purpose“ los ist, also Zweck/Bestimmung und Sinn der Marketingaktionen. Viveca, CEO der We Marketing Group antwortet für uns Europäer in überraschender Weise mit: „Also, in China geht es darum, ein Produkt oder einen Service zu erhalten. Verfügbarkeit und Zugang ist wichtig.“ Weit entfernt von tieferer Sinnfindung. Einfach formuliert ist es den Chinesen wichtiger einen Kaffee zu trinken, als über den Sinn und Zweck nachzudenken.

So kommt es auch, dass die Chinesen in vier Jahren einen XXL-Airport bauen, fertig stellen und auch eröffnen. Da diskutieren wir noch immer über die Infrastruktur der Frösche oder über einen Baum, der weg muss!

Was da in China (mit Fokus auf das Business) insbesondere im Marketing vor sich geht und was wir lernen können, ist hier zu sehen: