Steve Wozniak – Leidenschaft ist Basis für Digitalisierung

Auf der Digital2018 in Köln trifft sich die Guru-Szene zur Digitalisierung am 07./08. November. Top Speaker vom Apple-Mitgründer Steve (Woz) über Berater der Bundesregierung und AI-Guru Chris Boos bis zum Telekom CEO Tim Höttges sind alle dabei und geben Einblick rund ums Thema Digitalisierung. Was sind die Themen?

Leidenschaft

Es geht extrem emotional zu auf der Digital 18. Woz, der Apple-Mitgründer berichtete beispielsweise darüber, wie er und Steve Jobs quasi mittellos zu Hause Apple starteten. Heute unvorstellbar, wo Apple die wertvollste Firma der Welt geworden ist. Aus erster Hand konnten Tausende Teilnehmer in der komplett überbuchten Eventlocation erfahren, wie Woz mit großer Leidenschaft herausfand, wie ein Farb-TV durch einen Computer angesteuert wird, um beispielsweise erste Spiele in Farbe zu programmieren.

Eindrucksvoll teilte er sein Vorgehen, wie er Schwingungen zur Erzeugung von Farben mit Null und Eins-Bits ansprach, um eine Verschiebung auf dem Farbspektrum herzustellen. Heute klingt das recht einfach, aber darauf muss man erst mal kommen, eine Schwingung erstens zu verschieben und dann auch noch mit An-/Aus-Bits zu anzusteuern und so Farben zu erzeugen.

Innovationskraft

Telekom CEO Tim Höttges nahm zu Beginn des Events alle mit ins Boot, um zu verstehen, welche Investitionen erforderlich sind, um beispielsweise Deutschland mit 5G, dem superschnellen Mobilfunknetz  auszustatten. Gleichzeitig sensibilisierte Höttges sehr gekonnt, wo Chancen, aber auch wo die Grenzen liegen. Beispielsweise wäre es erforderlich mehr als 300.000 (!!!!) Mobilfunkmasten in Deutschland zu installieren, wenn 5G flächendeckend angeboten werden sollte. Das ist nicht nur unwirtschaftlich. Das macht auch keinen Sinn, weil nicht jedes mobile Datenproblem mit 5G gelöst werden kann und soll.

Autos müssen auch in Zukunft autonom unterwegs sein. Hier ist es wichtiger, dass diese sich auch in nicht versorgten Gebieten mit allen Systemen an Board autonom bewegen können. Und nicht am Tropf der mobilen Versorgung hängen. Die Telekom wird an den Infrastrukturadern wie vielbefahrenen Autobahnen jedoch ein TOP-Insfrastruktur für die Nutzer mobiler Geräte liefern. So wird ein Schuh aus der Innovation im Mobilfunk.

Warnungen

Fakt ist aber auch, dass auf der Digital2018 schonungslos mit kritischen Entwicklungen umgegangen wird. Dr. Constanze Kurz, Sprecherin des Chaos Computer Club, Buchautorin und FAZ-Kolumnistin hat konkrete Sicherheitslücken in aktuellen großen Infrastrukturen aufgezeigt und Hinweise geliefert, wie hier die Cyber Security ganz praktisch verbessert werden kann. Beispielsweise kann durch die Mischung von Plattformen auf Betriebssystemebene eine sofortige Steigerung der Sicherheit erreicht werden, weil Angreifer sich nach wie vor auf die größten Plattformen konzentrieren.

Aufklärung

Chris Boos, Politikberater der Bundesregierung, Unternehmer, Computerwissenschaftler und CEO des Unternehmens Arago (Spezialisiert auf Künstliche Intelligenz) teilte mit einem ebenfalls komplett ausgebuchtem Plenarium seine Gedanken zu den Grenzen aktueller Entwicklungen. Dabei wurde auch oft gelacht, als er beispielsweise Predictive Analytics auf die Schippe nahm, weil es eigentlich nur eine neue Verpackung der Idee linearer Regression ist.

Die Grenzen von Chat-Bots bei natürlicher Sprachinteraktion hat er gekonnt vermittelt und auch gleichzeitig aufgezeigt, wie AI den oft verschmähten Servicesektor enorm mit Werten anreichern kann. Während der Funktionsbereich Service oftmals unter Kostenaspekten betrachtet wird, zeigte Chris gekonnt auf, wie neue Wertschöpfungspotenziale mit Digitalisierungsansätzen gehoben werden können.

TOP-Event

Tausende von Teilnehmern werden auch heute neben dem Programm das „Fühl dich wohl“-Catering rund um die Uhr genießen können. Teilnehmer der komplett ausverkauften Digital2018 buchen schon jetzt für das nächste Jahr die Digital2019. Hier trifft sich das Who is Who der Digital Behème. Hier werden die Top-Themen, Top-Entwicklungen, aber auch Grenzen und Risiken besprochen.

Digital2018 

 

 

Apple schweigt – Aktie rutscht

62,9 Milliarden US$ Umsatz in einem Herbstquartal. Weihnachten mit den starken Umsätzen steht erst noch vor der Türe. Keine Infos mehr zu den iPhone Abverkäufen in Zahlen und die Aktionäre sind verstimmt. Die Aktie rutscht satte sieben Prozent im Nachbörsenhandel ab. Was ist da los?

Das Ende von Apple?

Das Ende von Apple wurde seit 2007 jedes Jahr diskutiert. Doch immer wieder das gleiche Bild. Wahnsinnige Rekorde, irre Umsätze und über 200 Milliarden US$ mal eben auf der hohen Kante. Ist jetzt doch Schluss mit dem Erfolg? Meine Meinung: Nicht ansatzweise! Apple besinnt sich mal wieder auf seine Wurzeln. Immerhin ist Apple ja noch ein Nischenanbieter. Noch nicht mal schlappe 15 Prozent Marktanteil bei den Smartphones (Hardware) und grade mal 20 Prozent auf Plattformebene (iOS). Also echt geringe Marktanteile im Smartphonemarkt. Aber interessanter Weise kostet jetzt eine iPhone so viel, wie ein Mac. Je nach Ausstattung ist es sogar teurer als ein Mac.

Die Zukunft?

Was jetzt passiert ist doch ganz einfach. Apple gibt keine Stückzahlen von den iPhone Verkäufen bekannt. Das macht Sinn, weil diese kleinen Geräte „aus der Nische“ so einen gewaltigen EBIT erzeugen, der bei allen anderen nur noch eine Reaktion erzeugt: Heftiges Reiben der Augen mit beiden Fäusten. Das Weihnachtsquartal wird genau dies in etwa drei Monaten zum Ausdruck bringen – Der nächste Umsatzrekord! Ganz ehrlich, dabei ist es doch scheiß egal, ob ein paar iPhones mehr oder weniger verkauft wurden. Der Laden druckt Geld und die Kunden bringen es mit großer Freude zu Apple, damit sie eben das coolste iPhone aller Zeiten in der Hand halten können. Qualität ist eben doch besser als Features. Der EBIT stimmt und darauf kommt es an.

Die Aufgabe von Unternehmen ist es, Gewinne zu erwirtschaften. Wen interessieren da Stückzahlen?

Was wir aus der Politik lernen können …

… liegt quasi auf der Hand. Die Gesellschaft ist nicht mehr so einfach in Rechts, Mitte und Links zu gruppieren. Unsere Gesellschaft ist komplex geworden. Wir haben in einer internationalen und globalen Aufstellung eine Vielzahl von Ansichten, Denkhaltungen und Interessen. Die aktuellen Wahlergebnisse zeigen es deutlich: Es gibt keine Volkspartei mehr, keine Mitte für alle. Was es aber gibt, sind spezifische Interessen.

Wie in der Politik, so in der Wirtschaft

Ähnlich verhält es sich im Management von Projekten in der digitalen Transformation. Früher gab es den Top-down Wasserfall-Ansatz. Heute Design Thinking und agiles Vorgehen. Früher wurde Top-down kommuniziert und man nannte das Change Management. Heute wollen Menschen gehört werden und deren Interessen sollen berücksichtigt werden. Das funktioniert nur mit Ansätzen, die quasi als End-to-End- Lösung konzipiert sind. Und zwar unter Einbezug der Beteiligten.

Alte Methoden versagen komplett

Nichts von dem, was früher einmal Bestand hatte, scheint noch Gültigkeit zu haben. Zumindest nicht mit Blick auf die Ergebnisse. Wer heute Projekte zielführend und belastbar gestalten will, muss das Denken in Einbahnstraßen verlassen und auch zuhören lernen. Genau wie in der Politik. Wer stur weiter macht, muss am Ende gehen. Doch wie kann es gelingen, diverse Entwicklungen und komplexe Interessenlagen zu berücksichtigen – Mehr noch, sich daran orientieren, ohne dabei den Fokus zu verlieren?

Agil, innovativ und im Closed-Loop

Woooaaaaahhh, geht’s noch? Simplify ist das echt nicht! Leider geht es nicht anders, aber es ist vielleicht einfacher, als es auf den ersten Blick scheint. Man muss das neue Handwerkzeugs nur richtig verstehen und anwenden. Genau hier hakt es oftmals. Sowohl im Verständnis, wie auch in der Umsetzung. Das liegt daran, dass immer noch ziemlich viele Quadratköpfe in den Leistungsorganisationen herum laufen, die sich am newtonschen kertesianischen Denkmuster ausrichten, also irgendwie in Boxen denken, mit linearen Entwicklungen. Sowohl die Boxen, als auch die linearen Entwicklungen sind futsch. Watt nu?

Geschwindigkeit, Unschärfe und Vernetzung

Das sind die Megatrends, die uns als Gesellschaft mit voller Wucht eingeholt haben. In Projekten innerhalb der digitalen Transformation können wir nur damit sauber umgehen, wenn wir mit dem richtigen Werkzeug ansetzen. FAST TRACK ist so ein Ansatz, in dem diese Trends eingefangen und anschließend belastbar bearbeitet werden, um Projekte sicher ans Ziel zu führen. Auch dann, wenn Geschwindigkeit, Unschärfe und Vernetzung das Gesamtbild mächtig unter Druck setzt. Wie gesagt, eigentlich nicht so schwer, man muss nur offen für neues sein.

FAST TRACK Fact Sheet – Alles auf einen Blick