Best Practice Apple

Über 53 Mrd. US$ Umsatz in grade mal drei Monaten. Einer der besten Quartale. Nur mal zum Vergleich, Microsoft schafft nicht mal die Hälfte. Für eine Company, die „Nischen“ bedient echt nicht schlecht. Offenbar ist die Strategie goldrichtig und die Innovationskraft ungebrochen. Wie sagt man so schön: Der Erfolg gibt einem Recht.

Aus unternehmerischer Perspektive wird der Erfolg eines Unternehmens am Gewinn gemessen, am Wachstum und an den Zukunftsaussichten. Bei Apple stehen alle Ampeln ungebrochen auf grün, allen Unkerufen zum Trotz. Wer in digitale Lösungen investiert, ist bestens beraten, auf Apple-Produkte zu setzen. Es ist auch keine schlechte Idee, eine Kombination aus Microsoft Office-Lösungen, Salesforce-Lösungen für die Marktbearbeitung zu setzen.

Überhaupt macht es Sinn, sich an Unternehmen zu orientieren, die über so lange Strecken belastbare  und verlässliche Erfolge liefern.

Der Services Sektor bei Apple macht mittlerweile 15 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Ein langsames und stabiles Wachstum über alle geografische Regionen. Das iPhone ist mit 62 Prozent immer noch das große Stück am Kuchen, aber im Gesamtmarkt ist Apple nach wie vor eigentlich ein Nischenplayer. Allerdings, ein Riese in der Position Gewinn-Erwirtschaftung.

Wer lieber Gewinne als Umsätze generiert, kann sich entspannt an Apple orientieren. Beispielsweise an einer kontinuierlichen Produktverbesserung und nicht an einem Feuerwerk von immer wieder neuen Investments, die dann doch nur in verschiedene Sackgassen führen.

Wer immer noch meint, dass Apple nur dann erfolgreich ist, wenn sie „the next big thing“ bringen, hat nichts verstanden vom Apple Geschäftsmodell.

#1 im Digital Business

Umsatz, Gewinn und Marktkapitalisierung sind die Zahlen, an denen gemessen wird, wer weltweit die Nummer Eins im digitalen Geschäft ist. Apple. Und das als Nischenplayer. Bei Computern ein verschwindend geringer Marktanteil und selbst bei den Smartphones grade mal ein fünftel des Weltmarktanteils. Android ist klarer Plattformleader, was das reine Volumen betrifft. Wenn es aber um den Gewinn geht, sind Microsoft, Google, Amazon, Facebook und andere Player aus der FAANG-Gruppe weit abgeschlagen.

Best Practice

Es lohnt sich immer wieder die Keynotes von Apple anzusehen, deren Produktinnovationen zu beobachten und auch mal einen Store zu betreten, um herauszufinden, warum Apple so extrem erfolgreich ist und das nicht nur mal eben für eine Periode, sondern mit einer brachialen Konstanz. Wer digitale Best Practices sucht, dem empfehle ich die tiefgreifende Beschäftigung mit nur einem einzigen best Practice, statt 10 unterschiedliche Firmen zu betrachten. Apple ist geeignet, als Best of Breed für so ziemlich jeden Projektansatz im Digitalisierungsumfeld.

Wer grundsätzlich Apple’s Ansätze besser verstehen möchte, kann sich hier gerne im Apple iBook Store mein Buch STEVE JOBS AGENDA herunterladen (für iPhone und iPad) in Deutsch oder Englisch. Kostenlos.

Drei Kernphasen im Design Thinking

https://youtu.be/Grh6q_P1288

Üblicherweise wird beim Design Thinking von sechs Phasen ausgegangen. Einfacher geht es mit drei Phasen, in denen alles enthalten ist. Modelle können mit zunehmender Reife immer feiner differenziert werden, doch in der Praxis finden einfache Ansätze immer mehr Beliebtheit. Drei Dinge kann man sich einfach besser merken, als sechs Komponenten.

Scan – Focus – Act

Der Design Thinking Ansatz kann in die Phasen Scan, Focus und Act aufgeteilt werden. In der ersten Phase geht es darum, herauszufinden, was der Endanwender oder Kunde möchte, was er empfindet und vor allem geht es darum, den Raum der kreativen Möglichkeiten zu erkunden.

Praktisch wird es mit einer Vielzahl von Ideen recht schwierig, weil sich am Ende eigentlich nur wenige gute Ansätze durchsetzen können. Kostenfaktoren und zeitliche Limitierungen sind natürliche Grenzen, die auch mit Design Thinking nicht einfach weggesprengt werden sollten. Grenzen helfen uns, fokussiert zu bleiben und nicht den Überblick zu verlieren.

In der dritten Phase sollte sich eine einzige Lösung etablieren. Was wäre heute ein iPhone, wenn Apple nicht Tastatur, USB-Stecker, Anschlussmöglichkeiten und Akkutausch eliminiert hätte? Ein iPhone ist vor allem eins – einfach in der Anwendung. In der Umsetzungsphase, in dem der Prototyp gebaut und bis zum MVP (Minimal Viable Product) getestet wird, hilft stets die Umsetzung aus der Phase Zwei mit reduziertem Fokus. Das beschleunigt die Lösung. Das erste iPhone war auch ein MVP, ohne AppStore, ohne Drittanwender Apps, ohne Cloudanbindung usw.

Reduktion hilft Kosten und Zeit sparen

Klingt logisch, richtig? In Projekten erlebe ich jedoch immer wieder, dass die Komplexität aus der Realität die Lösung der Zukunft mit prägt. Wer hier viel Mut und Entschlossenheit mitbringt, kann für seine Leistungsorganisation signifikante Vorteile erzielen. Oft sind kleinere Lösungen, die besseren. „Aber heute haben wir schon dieses und jenes und darauf sollen wir verzichten?“ lautet es dann. Design Thinking bedeutet Komplexität reduzieren, Kosten senken und Geschwindigkeit zulegen. Das sind keine konkurrierenden Ziele, aber sie erfordern ein kleines Opfer – Lösen Sie sich von der heute existierenden Realität. Das iPhone wäre nie zu dem geworden, was es heute ist, wenn Steve Jobs nicht kompromisslos alles bis dahin unbedingt „notwendige“ einfach eliminiert hätte. Das ist Best Practice. Haben Sie den Mut zu weniger, zur Reduktion, zum Fokus!

Mein Tipp: Fangen Sie beim Design Thinking an. Drei Phasen reichen aus.