7. Todestag von Steve Jobs – Was ist geblieben?

Am 05. Oktober 2011 starb der sechsundfünfzig jährige Visionär Steve Jobs. Heute genau vor sieben Jahren. Was ist geblieben von seinem Lebenswerk?

„Der Mann, der die Zukunft erfand“

So titelte der Spiegel in Ausgabe 41 vom 10.10.2011 mit einem Bild von Steve Jobs. Im Oktober 2011 hatte Apple einen Wert von etwa 340 Milliarden US$. Heute liegt der Wert bei über 1.100 Milliarden US$, also etwa 760 Milliarden US$ mehr. Mit dieser Methode können Werte am zuverlässigsten ermittelt werden, denn der Markt bewertet Unternehmen mit einer Erwartungshaltung in die Zukunft und diese sieht nach wie vor einfach nur rosig aus. So rosarot, dass Warren Buffet sich heute wünscht, er hätte  einhundert Prozent an Apple-Aktien erwerben können. Wir sind also in der Zukunft und diese wird weiter exzellent bewertet.

Von den Wurzeln …

Ein paar Dinge hat Steve Jobs etabliert, die bis heute und wahrscheinlich auch noch morgen Gültigkeit haben.

  • Simplicity – Hochkomplexe Lösungen in einfachen und verständlichen Produkten und Lösungen
  • Customer Experience – Apple baut Lösungen, die aus Kundensicht wirklich wertvoll sind
  • Fokus – Apple hat sich bis auf diesen Tag nicht verrannt in Komplexität, sondern den klaren Fokus gehalten
  • Design – In der Tat sehen heute alle Smartphones so aus, wie das iPhone; Und nicht umgekehrt. Das iPhone war zuerst da. Der Rest ist Kopie, so lange hier keiner aus dem Apple-Schatten hervortritt, ändert sich das auch nicht
  • One Solution – Hard- und Software, alles kommt aus einer Hand, angereichert um eine offene Plattform

Sieben Jahre kommt Apple und auch die Welt schon ohne Steve Jobs aus, doch Apple hat nach wie vor nichts an seiner Innovationskraft verloren. Klar gibt es immer noch Menschen, die sich wünschen, dass Apple quasi jedes Jahr die Welt umkrempelt, aber Innovation ist nicht immer eine Revolution.

Eins ist aber bis heute geblieben, Apple ist ein Best Practice. In jeglicher Beziehung. Das hat nichts mit „Fan-Gehabe“ zu tun, das sind die Fakten. Messen kann man das an der Marktkapitalisierung. Wer nichts leistet, fliegt raus, wie die Commerzbank. Wer verlässlich liefert, wie Apple, wird entsprechend bewertet und Kunden zahlen auch entsprechend für die Angebote. Es sieht nicht so aus, als würde sich das ändern.

Da war doch noch was …

Es ist jetzt ungefähr fünf Jahre her, da bekundete mir ein CTO, dass Apple in fünf Jahren irrelevant sein wird. Ich beendete die Diskussion. Das war mir einfach zu blöd. Heute würde ich sie echt gerne noch mal weiter führen und genau an dem Punkt ansetzen.

… was tatsächlich geblieben ist

Neben der unbestreitbar größten, wertvollsten und erfolgreichsten Firma auf diesem Planeten, haben wir coole iPhones, saustabile Macs, eine garantierte Privatheit mit unseren Daten und auch sonst immer gute „Mukke“ auf den Ohren.

Ich finde, diese Dinge bereichern das Leben wirklich ein wenig. Ich will mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich auf ein Microsoft Smartphone gesetzt hätte, meine Daten via Android an eine Werbefirma geblasen werden oder ich mit so einem Klick-Klack 5-Teile Zwitter-PC/Tablet rum rennen müsste. Ne danke!

Wieso 5 Teile? Ist doch Klar: Bildschirm, Tastatur, Kick-Stand, Stift und Maus. Oh, Netzteil und Kabel gar nicht mit gerechnet. Egal, ne danke!

China-Spion in Deinem iPhone?

Bloomberg hat am 04.10.2018 eine riesen Story ausgerollt, in der es hieß, dass amerikanische Produkte von den Chinesen ausspioniert werden. Darunter auch Apple. Angeblich wurden winzige Chips direkt in die Lieferketten eingeschleust und in den Servern von Apple Data Centern verbaut. In Deutschland wurde das Thema erst am Abend so richtig wahrgenommen, doch zu dem Zeitpunkt war schon klar – Leider falsch.

Tech Fake News?

Bisher galt Bloomberg als einer der soliden Informationsquellen für die Öffentlichkeit und sogar für Banken mit speziellen Dienstleistungen. Die Reputation liegt locker auf dem Niveau der hiesigen Frankfurter Allgemeinen Zeitung, auch wenn Bloomberg etwas anders ist. Immer wieder ist die Rede von Fake News. Meistens wird der Begriff vom US-Präsidenten gewählt, wenn es um seine Steuerhinterziehung, Sex mit Pornostars oder seine nachgewiesenen Lügen geht. Hierzulande verwenden Neonazis den Begriff. Eigentlich ist auf die freie Presse verlass. Erst Recht, wenn es um Business-Themen geht. Auch diesmal?

Apple reagiert sofort

Wenn HP oder Dell Spionage-Chips in der Produktion untergeschoben bekommen, würde das bei den Qualitätsstandards nicht wundern, denn diese Hersteller verbauten sogar Displays, die bei Apple aussortiert wurden, weil sie nicht den Qualitätsanforderungen genügt haben. Wenn ein Hersteller die Latte hoch setzt und seine Produktionsketten im Griff hat, dann Apple. Der Hersteller von Macs und iPhones wurde im Bloomberg-Beitrag aber nicht bezichtigt, dass die Spionage-Chips in den Endgeräten zu finden sind, sondern in den viel wichtigeren Server, auf denen alle Kundendaten gespeichert und unter höchsten Datenschutzanforderungen verarbeitet werden. Bloomberg zeigt exakt, wie solche Mini-Chips auf Motherboards von Data Center Servern verbaut werden. Über diese Weise sollen die Chinesen Zugriff auf die sensiblen Kundendaten haben. Stimmt das?

„As we have previously informed Bloomberg, this is completely untrue. Apple has never found malicious chips in our servers.“

Wenn Apple sich an dieser Stelle wie ein deutsches Unternehmen verhalten würde, also einfach bestreiten und dann alle Kunden belügen, wie es bei Volkswagen üblich ist, bis einzelnen CEO’s ins Gefängnis gesteckt werden, würde Apple seine Zukunft komplett ruinieren. Die Amerikaner sind nebenbei bemerkt in solchen Fällen nicht so milde wie die deutsche Rechtsprechung. Wer Verbraucherrechte in den USA verletzt, kann sich auf Milliardenforderungen einstellen. Das ist schon bei einer zu heiß gebrühten Tasse Kaffe so.

Ist mein iPhone jetzt ausspioniert?

Es ist davon auszugehen, dass Apple seine Kunden nicht belügt. Es ist weiter davon auszugehen, dass Bloomberg richtig recherchiert hat, aber bei den Annahmen wohl über das Ziel hinaus geschossen ist. Faktisch fehlt der Beweis von Bloomberg an einem auseinander gebauten Server von Apple. Dieser existiert nicht. Folglich sind die Daten von Apple-Kunden nach wie vor so sicher, wie bei keinem anderen Tech-Unternehmen auf diesem Planeten. Das war schon immer Politik bei Apple. Daten gehören den Kunden. Selbst Apple-Mitarbeiter dürfen nicht darauf zugreifen.

Übrigens … Apple hat sein Statement gegenüber Bloomberg abgegeben, BEVOR die Story veröffentlicht wurde. Wir erinnern uns, wie das bei VW war – Erst mal schweigen, dann lügen und auch Anleger prellen und zu spät informieren. Die Sache mit Apple und Bloomberg ist von Beginn an komplett anders gelagert. Die Hacks mögen existieren, aber offensichtlich nicht bei Apple.

Quellen: Bloomberg, Apple-Statement, Apple-Datenschutz

Smartphone-Monopole

Nokia, Blackberry und Microsoft haben alle eins gemeinsam – Sie sind irrelevant im Smartphone-Markt. Die Welt besteht nur noch aus dem Pionier Apple mit iOS und dem Nachbau Android von Google. Neben Android und iOS teilen sich alle anderen Hersteller grade noch mal 0,1 Prozent am Weltmarkt. So kann sich alles ändern. Weitere Infos bei GARTNER.

Marktanteile mit unterschiedlichen Zielen

Android ist entstanden aus der Not heraus, die Plattform für Werbebotschaften zu erweitern. Google verdient sein Geld mit Werbung. Im Gegensatz dazu verdient Apple sein Geld mit Lösungen aus Soft- und Hardware. Der Unterschied ist recht simpel. Während Apple Daten absichert, greift Google diese am liebsten bei den Anwender ab, sofern sie dem zustimmen.

Google braucht Anwenderdaten, um sie in Cash zu verwandeln. Apple dagegen braucht Cash, um Produkte an den Mann zu bringen. Es liegt in der Natur der Sache, dass Daten bei Apple sicher aufgehoben sind, während sie bei Google gerne verwendet werden, um Geld aus den Daten zu erzeugen.