Bei 229 Euro geht’s los

Digitale Lösungen für das Handgelenk von Apple starten jetzt schon bei 229 Euro für die Apple Watch 3 mit GPS. Es wird billiger, um an der Digitalisierung teilzuhaben.

Apple Watch 3

Bezahlen an der Kasse mit der Kreditkarte am Handgelenk, telefonieren, Nachrichten und Emails, sowie Laufanalyse, Herzfrequenz-Check oder Wettervorhersage, alles online – jetzt schon für 329 Euro. Nike Sport inklusive. Wer es etwas innovativer und noch besser haben will, kauft sich die Series 5 mit noch mehr Features.

Ausgereifter Markt – ausgereifte Angebote

iPhone, iPad oder Apple TV, alles noch eine Nummer besser, schneller, und mit noch mehr Möglichkeiten voll gepackt. Fakt ist aber auch, dass der Markt oder besser die Märkte, die Apple geschaffen hat, allesamt in ein reifes Stadium gelangt sind. Bei Autos erwarten wir auch keine Revolution, noch bei TV-Geräten und auch nicht bei Waschmaschinen, aber alle bieten jedes Jahr einen kleinen Fortschritt an. So ist das halt, wenn Produkte ausgereift sind.

Vorteil für den Kunden

Wenn ein gewisses Reifestadium erreicht wurde, hat das aber auch einen ganz entscheidenden Vorteil – Das Zeug funktioniert. So gesehen kann man auch mit einer Apple Watch 3 jetzt ein Schnäppchen machen und muss nicht unbedingt zum allerneuesten Modell greifen. Gleiches Gilt für iPhone und iPad. So kann man problemlos auch bei Apple ein ordentliches Preis-Leistungsverhältnis bekommen. Wer dann doch die neuesten Features nutzen will, muss eben Geld auf den Tisch legen. Das war schon immer so und übrigens auch bei allen anderen Brachen und Angeboten. Wer den coolsten Stuff anbietet, darf auch ordentliche Preise verlangen. Die Realität zeigt es – Kunden kaufen dann gerne und greifen beherzt zu.

Geschrei um Innovationskraft

Spannend zu beobachten, dass in diesem Kontext TV-Geräte jahrelang kaum weiter entwickelt wurden. Das gleiche bei Autos, Küchengeräten und sonstigem Elektrogedöns. Alle werkeln vor sich hin und wenn BMW oder Audi nur ein läpsches Display verbaut, geht ein riesiger Tanz durch Presse und YouTube Channels. Wozu eigentlich bei diesen immer wieder nur marginalen Änderungen? Eine Revolution haben wir schon Jahre nicht mehr gesehen. Autos sind Autos. Da hat sich wirklich nicht viel getan, abgesehen davon, dass die Motoren immer abgemergelter und die Formen immer Fetter werden. Bei TV’s genauso. Fetter, größer, schlanker. Komische Entwicklung, aber so ist das halt. Da werden auf der IAA Visionen gezeigt, mehr aber auch nicht. Auf der Straße geht es zu wie eh und je.

Der ganz große Wurf

Der ganz große Wurf bei Autos heißt Tesla und den will kaum einer hier kaufen. Die Monster-TV’s sind eben groß, schlank und smart, aber es sind immer noch Fernseher. Irgendwie. Der Rasenroboter ist was smarter geworden, aber er mäht den Rasen. Mehr nicht. So ist das mit reifen Märkten und Produkten. Es kann nicht jedes Jahr ein iPhone, ein iPad, eine Apple Watch oder iTunes erfunden werden. Jedes Ding für sich ist eh schon eine eigene Kategorie, wovon Autohersteller nur eine haben – Autos. Und dennoch begeistert uns das Zeug immer wieder aufs neue. Na dann, frohe Weihnachten und schöne Einkäufe …

Hürden überwinden

Die Digitalisierung funktioniert nicht so, wie Sie es sich gedacht haben? Das könnte daran liegen, weil einige Hürden nicht überwunden wurden. Vielleicht haben Sie eine richtig innovative Plattform am Start, aber die Ergebnisse bleiben us oder treten zumindest nicht in dem erhofften Umfang ein. Werfen wir einen Blick auf mögliche Ursachen.

#1 = Bestandswahrung

65 Prozent aller befragten Unternehmen einer Studie zur Digitalisierung gaben an, dass Verteidigung bestehender Strukturen eine Veränderung verhindert. Ist es nicht erstaunlich, dass „Menschen“ den Fortschritt durch „Maschinen“ letzten Endes verhindern? Menschen lieben keine Veränderungen. Zumindest nicht im allgemeinen. Am liebsten bewegen sich Menschen in gewohnten Umfeldern. Hersteller von Marken wissen das und nutzen diese Effekte. Sie laden ihre Marken emotional auf und helfen Menschen bei Kaufentscheidungen, indem sie deren Welt ein wenig vereinfachen. Bewährtes kennt m an schließlich. Keine oder wenige Risiken und man weiss, was man bekommt.

# 2 = Fehlende Zeit

Jack Ma, der erfolgreichste chinesische Internetmilliardär wollte seine Mannschaft erst zu einer 72-Stundenwoche verdonnern. Kurz darauf sprach er sich öffentlich für eine Wochenarbeitszeit von weit unter 20 Stunden aus. Woher der Wandel? Offenbar hat er auf einmal verstanden, welche Produktivitätsgewinne durch Technologien möglich sind. Nun denn, das steht aktuell zur Diskussion. Fakt ist, dass 54 Prozent aller Befragten in den Unternehmen angaben, sie haben zu wenig Zeit und deshalb ist es nicht möglich, an einer Digitalisierung mitzugestalten. Hallo? Das sind über die Hälfte. Da muss man doch was machen. So geht das nicht. Wirklich nicht!

# 3 = Mangelhafte Erfahrung bei nutzerzentriertem Vorgehen

Das klingt nach Design Thinking, Scrum und innovativer Kommunikation. In allen drei Bereichen beobachte ich in der Tat außerordentliche Bestrebungen, doch irgendwie wird das geforderte Niveau nicht erreicht. Design Thinking zum Prozessgestaltung von Kundenerlebnissen oder Scrum für die Umsetzung in Technologie ist eine Sache, aber innovative Kommunikation ist doch gar nicht so schwer, wenn sie auch als „Customer Journey“ verstanden wird.

Viele Unternehmen haben für die interne Kommunikation etablierte Werkzeuge im Einsatz und genau hier liegt der Hund begraben. Klar müssen Ziele definiert, USP’s herausgearbeitet werden und Botschaften sauber platziert werden, aber Kommunikation geht heute etwas anders. Zuerst wird der Name geändert.

Kommunikation war gestern. Interaktion ist Heute und erst recht Morgen.

Dazu bedarf es moderner Instrumente wie TEAMS, Fokusgruppen, minimalinvasive Konzepte und Punktkommunikation. Alles in allem könnte das so gut funktionieren, wenn man nur mit den richtigen Werkzeugen und dem richten Drehmoment am Schraubenschlüssel Hand anlegt.

Reduktion.

Sie tippen Benutzername und Passwort für Ihre irgendeine Smartwatch ein. Einige Minuten später ist es Ihre Uhr. Emails, Nachrichten, Telefonlisten, Playlisten für Musik, ein paar hundert aktuelle Fotos, Kalender, Aktivitäten und so weiter … alles ist da! Ohne komplexe Installation. Das ist Reduktion.

Warum Menschen Reduktion lieben

Komplexität raubt uns die Zeit, kostet Nerven und am Ende müssen wir Experten engagieren, weil es uns selber nicht gelingt. Jede Vereinfachung steigert unsere Lebensqualität. Reduktion von Komplexität, Kosten und Prozessdurchlaufzeiten sind die großen Ziele der Digitalisierung. Am Ende ist für Kunden alles etwas einfacher. Einfach auf 1Click drücken und alles ist erledigt. Kunden lieben Angebote und Anbieter, denen diese Reduktion gelingt.

Kundenerlebnisse reduzieren

Weniger Kundenkontakt ist auf eine gute Digitalisierung zurückzuführen. Je mehr Kundenkontakt existiert, desto größer die Potenziale für Digitalisierung. Ein Beispiel: Wenn Kunden einen neuen Telefonanschluss bei der Telekom beauftragen, müssen sie gefühlt bis zu 100 mal Kontakt mit der Telekom aufnehmen, bis der Anschluss fertig gestellt ist. Bei Amazon dagegen ist alles mit einem klick erledigt. Der Einwand, dass diese Dinge nicht miteinander vergleichbar sind, ist unbegründet, weil Kunden Erlebnisse grundsätzlich miteinander vergleichen. Dem muss sich jeder Anbieter stellen.

Weniger ist wirklich mehr!

Reduktion hat auch etwas mit dem Fokus zu tun. Wer nicht fokussieren kann, dem gelingt auch keine Reduktion und folglich lässt eine einfache Lösung weiter auf sich warten. Die Reihenfolge ist denkbar einfach.

Fokus.

Reduktion.

Lösung.

Zuerst wird fokussiert und mit viel Mut Unschärfe in Randbereichen zugelassen. Dann folgt die Reduktion von Alternativen, was etwas mit Entscheiden zu tun hat (Ende und Abscheiden > END-SCHEIDUNG), gefolgt von EINER Lösung.

Warum Menschen oftmals nicht reduzieren können

Wer nicht reduzieren kann, hat Probleme mit Entscheidungen. Denn Reduktion gelingt nur, wenn sich von etwas getrennt wird. Na ja, wenn Sie mit Leuten umgeben sind, bei denen jeder seinen Senf dazugibt und damit der Berg an Problemen anwächst und Sie lassen das auch zu, dann müssen Sie sich nicht wundern, wenn es nicht einfacher wird.

Wie gesagt, sehen Sie sich mal bei Apple als Best Practice um und beobachten Sie die wilden Diskussionen darüber, warum man Dinge nicht weglassen kann … und auch, was daraus geworden ist. Ein Wechselakku? Unverzichtbar! USB-Anschlüsse? Unverzichtbar! Etwas weiter zurück – Plastiktastaturen am Smartphone – Nur das ist professionell! Merken Sie etwas? Die ach so professionellen und schlauen Argumente haben sich in Luft aufgelöst. Warum wohl? Da waren Leute am Werk, die den Mut zur Reduktion hatten und zwar gegen alle „Profi-Meinungen“ im Markt.

Trauen Sie sich – Reduzieren Sie. Beginnen Sie bei den Argumenten, die Ihnen von „Profis“ entgegen gebracht werden. So hatte Apple das gemacht – Mit Erfolg? Was meinen Sie?