Agiles Vorgehen ist keine Option

Neulich beim Windsurfen startete ich mit einem Ultra Leichtwind Board und einem Segel mit einer Fläche von etwa neun Quadratmetern. Für eine Briese Wind von mehr als 20 km/h ideales Material, um schnell ins Gleiten zu kommen. Surfer sind keine Segler, bei dem Wasser verdrängt wird. Beim Windsurfen kommt es darauf an, über das Wasser zu fliegen und dazu muss das Material perfekt passen. Gleich mehr dazu.

Ständig ändert sich der Wind – In Projekten

Beim Windsurfen ist es so, wie in Unternehmens-Situationen, eigentlich so, wie in jedem Projekt. Die Bedingungen sind in der Realität leider nicht konstant. Ständig ändern sich Randbedingungen, Kundenanforderungen, Prozesse, Technologien und so weiter. Wie soll man in diesem Kontext auch nur ansatzweise sauber Projekte abliefern, die von Natur aus länger als ein oder zwei Jahre Laufzeit haben?

Selten oder nie läuft alles wie geplant

Wir machen schöne Pläne, doch dann ändert sich schon wieder etwas. Genau aus diesem Grund scheint Scrum, Sprints und agiles Vorgehen eine recht gute Option, um die Kontrolle zu behalten und langfristig gesteckte Ziele mit kleinteiligen Methoden zu erreichen. Sich ändernde Bedingungen sind eigentlich die stabile Konstante im Projektgeschäft.

Beim Windsurfen fuhr ich mit besagtem „Leichtwindmaterial“ kilometerweit raus, flog schön stabil über das Wasser bis zu dem Moment, als der Wind massiv zunahm und ich mit großer Anstrengung die kleinen Wellen überflog. Es bahnte sich ein Kontrollverlust an. Mit irrer Gewalt presste ich das Brett fast auf dem Wasser liegend und Krämpfe in den Beinen waren absehbar; Die Arme rissen mir gefühlt raus. Ich öffnete das Segel so weit es nur ging, um den Wind vorbei zu lassen, doch ich flog ungebremst über das Wasser. Vor Augen der brutale Schleudersturz nach vorne und mit Blick auf die weit hinten ausstehende Finne die Angst, mich schon wieder aufzuschlitzen. Beides keine Option.

Das Segel musste jetzt eigentlich locker zwei Quadratmeter kleiner sein und das Brett musste gegen eine komplett andere Kategorie eingetauscht werden. Doch ich war „draußen“, etwa 7 Km vom Strand entfernt. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich in diesen „überpowerten“ Bedingungen zurück an den Strand zu kämpfen. Momente, in denen ich froh bin, wenn ich irgendwie überlebe.

Projekte – Ständig ändert sich die Bedingungen

Es ist echt schön, wenn alles so läuft, wie geplant, aber das gibt es selbst im Lehrbuch nicht mehr. Aus diesem Grund ist agiles Vorgehen keine Option. Agilität ist Pflicht. Nur wer in der Lage ist, sich ständig ändernde Randbedingungen zu adaptieren, wird das Ding sicher ans Ziel bringen. Projekte sind wie das Leben – nicht linear kontinuierlich. Wohl dem, der sich auf viele kleine Einheiten einstellt, in denen die Schwerpunkte immer wieder neu gesetzt werden können. Um beim Bild mit dem Windsurfen zu bleiben: Wer zu lange und zu weit raus fährt, läuft Gefahr, unter zu gehen. Das kann gut gehen, aber es kann auch sehr böse enden. Kleinere Distanzen sind die bessere Wahl. Ein Sprint nach dem anderen.

Agilität ist keine Option. Es ist Pflicht.

 

 

#1 im Digital Business

Umsatz, Gewinn und Marktkapitalisierung sind die Zahlen, an denen gemessen wird, wer weltweit die Nummer Eins im digitalen Geschäft ist. Apple. Und das als Nischenplayer. Bei Computern ein verschwindend geringer Marktanteil und selbst bei den Smartphones grade mal ein fünftel des Weltmarktanteils. Android ist klarer Plattformleader, was das reine Volumen betrifft. Wenn es aber um den Gewinn geht, sind Microsoft, Google, Amazon, Facebook und andere Player aus der FAANG-Gruppe weit abgeschlagen.

Best Practice

Es lohnt sich immer wieder die Keynotes von Apple anzusehen, deren Produktinnovationen zu beobachten und auch mal einen Store zu betreten, um herauszufinden, warum Apple so extrem erfolgreich ist und das nicht nur mal eben für eine Periode, sondern mit einer brachialen Konstanz. Wer digitale Best Practices sucht, dem empfehle ich die tiefgreifende Beschäftigung mit nur einem einzigen best Practice, statt 10 unterschiedliche Firmen zu betrachten. Apple ist geeignet, als Best of Breed für so ziemlich jeden Projektansatz im Digitalisierungsumfeld.

Wer grundsätzlich Apple’s Ansätze besser verstehen möchte, kann sich hier gerne im Apple iBook Store mein Buch STEVE JOBS AGENDA herunterladen (für iPhone und iPad) in Deutsch oder Englisch. Kostenlos.

Design Thinking Voraussetzungen

https://youtu.be/4knzz2YuygU

Was sollten Mitarbeiter in Design Thinking-Ansätzen mitbringen?

Drei Eigenschaften reichen schon aus, um sich sehr gut in Lösungen einzubringen, die mit Design Thinking erzeugt werden können.

  • Offenheit
  • Empathie
  • Fachkompetenz

Offenheit

Einer der wichtigsten Eigenschaften ist neben Neugierde an Innovationen die Fähigkeit, sich auf komplett neue Lösungen einzulassen. Je offener ein Mensch für neue Lösungen, Verfahren oder Ideen jeglicher Art ist, desto besser eignet er sich als Werttreiber in einem Design Thinking-Ansatz. Wer Sprüche raus hat wie: „das haben wir noch nie so gemacht“, disqualifiziert sich von Beginn an. Design Thinking braucht Menschen, die sich gerne mit komplett neuen Wegen und Lösungen beschäftigen. Je undenkbarer der Ansatz, je visionärer, desto besser werden die Lösungen, die mit Design Thinking erzeugt werden sollen.

Empathie

Je besser sich Menschen in die Haut anderer hineinversetzen können, desto eher können Sie auch Lösungen für Mitmenschen erzeugen. Im Umfeld der Marktbearbeitung behilft man sich häufig mit Personakonzepten, um die Menschen besser zu verstehen, für die man neue Lösungen baut. Wer sich richtig gut in eine andere Person und deren Bedürfnisse hineinversetzen kann, liefert bessere Beiträge in einem Design Thinking-Projekt, als Menschen, die von Bedarfen ausgehen, die man schnell und einfach messen kann. Beim Design Thinking kommt es jedoch eher darauf an, die inneren Wünsche von Menschen zu verstehen, als lediglich deren Bedarf.

Fachkompetenz

Ideen und Visionen sind zwar gut, aber sie werden noch besser, wenn sie mit einer ordentlichen Portion Fachkompetenz gewürzt sind. Aus diesem Grund können Berater inhaltlich auch nur begrenzte Beiträge bei Design Thinking-Lösungen erzeugen. Je mehr Substanz aus der Branche einfließt, desto besser wird das Ergebnis. Visionen alleine reichen nicht aus. Erst die Mischung aus Imaginationskraft und Fachkompetenz schafft hoch interessante Lösungen.