Schlafende Banken

Die Sparkassen wollen jetzt also doch Apple Pay einführen, nachdem sie sich mit einem eigenen Angebot gegen Apple aufstellen wollten. Nicht ungewöhnlich, denn auch die Commerzbank spürt den Kundenabfluss, weil sie kein Apple Pay anbietet.

Customer Journey in Banken fehlt weiterhin

Im Twitter Account der Commerzbank ist offiziell zu lesen: „Sie sollten wegen einem Feature nicht die Bank wechseln.“ Das zeigt, dass nichts, aber auch gar nichts von aktuellen Entwicklungen verstanden wurde. Volksbanken, Sparkassen und auch die Commerzbank haben die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Mit großer Resistenz gegen Kundenanforderungen. Ist das ein technologisches Problem? Mangelhafte Kompetenz in der Umsetzung oder vielleicht Borniertheit gegenüber Global Playern wie Apple?

Open-Mind-Spriit könnte helfen

Ein innovativer Banker, der seine Kunden nicht verlieren will, legt zuerst einmal seine Krawatte ab, weil er weiß, dass dies eher ein Zeichen eines trickreichen Verkäufers alter Schule ist. Er entspannt sich und berät seine Kunden auf Augenhöhe. Vielleicht sogar mit einem iPad in der Hand, statt mit einem mausgrauen 90er PC. Das Management des Bankhauses ist offen nach innen wie außen gegenüber neuen Technologien von Salesforce, Microsoft und Apple. Der Twitter-Account ist schon mal eingerichtet. Prima, doch jetzt müssen die Lösungen wie Apple Pay auf den Markt.

Jahrelang haben sich die ach so etablierten Manager gegen Spielzeug wie Apple’s iPhone gewehrt. Dann kamen die Bedenken gegen die Cloud-Technologien und eine selbst programmierte Bezahllösung sollte gegen die Innovationen der Tech-Giganten anstinken? Im Ernst? „Jawoll“, dachten sich die Banken, bis jetzt auch die Sparkasse, Volksbanken und Commerzbank schmerzlich spüren, dass Kunden wegen diesem „Feature“ direkt die ganze Bank wechseln. Da hängt ja nur das Gesamteinkommen eines Haushalts und womöglich die Immobilienfinanzierung dran. Blöd gelaufen.

Customer Journey bietet größte Potenziale

Kundengewinnung und -Bindung mit riesigen Potenzialen lim Privatkundengeschäft liegen brach, weil nach wie vor immer über Machbarkeiten diskutiert wird, statt konsequent das anzubieten, was Kunden wollen. Kunden wollen nun mal mit ihrer Apple Watch bezahlen. Kunden wollen keine Kontoauszüge, sondern alles auf dem Smartphone. Sofort.

Man bräuchte nur mal die Customer Journey untersuchen und darauf den Anforderungskatalog für frische Prozesse und Lösungen entwickeln.

Das wäre ein erster Schritt in Richtung Zukunft. Das ist gar nicht so schwer.

Fit werden für die digitale Zukunft

Bei Windstärke Neun war ich dieses Wochenende in Holland zum Windsurfen. Noch heute spüre ich Knochen und Muskeln intensiver als sonst. Es ist schon eine Herausforderung, in dem Umfeld sein Material aufzubauen, aber richtig spannend wird es erst dann, wenn man vom Sturm übers Wasser gepeitscht wird. Diese Bedingungen fordern auch geübte Windsurfer bis zur Grenze des Machbaren.

Windstärke Neun

Wir Surfer sprechen von Over-Powered, wenn wir ein Segeltuch fahren, dass für die aktuellen Bedingungen eigentlich zu groß ist. Üblicherweise sind 7 qm-Selgel prima, bei wenig Wind sogar bis zu 10 qm, aber wenn es bläst, kann selbst ein kleines 5 qm-Segel für üble Schleuderstürze sorgen. Das geht so: Du fliegst mit etwa 50 Sachen über das Wasser, wirfst dein gesamtes Körpergewicht ins Trapetz und reißt auch noch mit den Armen am Gabelbaum, was das Zeug hält. Das Surfbrett hat quasi kaum noch Wasserkontakt, weil du auf der Finne fliegst.

Dieses Gefühl gibt einem Windsurfer den erforderlichen Adrenalinschub. Das ist es, wieso wir Junkies sind. Süchtig nach diesem Rausch über dem Wasser. Du knallst über die Wellen und trittst das Board mit allen Kräften. Jede Welle gleichst du mit Gegenbewegungen des gesamten Körpers aus. Du tarierst Finne, Brett, Mast, Druckpunkt im Segel, Tampen und so weiter und dann passiert es. Der Wind presst dich so brutal nach vorne, dass du in die Welle rutscht und die Kontrolle verlierst. Wie eine Vollbremsung. Das Rigg (Segel, Mast und Gabelbaum) knallt aufs Wasser und da du mit dem Trapetz eingehakt bist, katapultiert es dich volle Mörre nach vorne. Nicht selten reißt bei solchen Aktionen das Segel oder der Gabelbaum verändert ungewollt seine Form.

Ein geübter Surfer nutzt diese Gelegenheit, um sich sofort wieder vom Wind aufs Board tragen zu lassen und nach einem schnellen quick Launch-Wasserstart schaltest du wieder alle Gänge hoch, um diesen Rausch weiter zu genießen. Was hat das jetzt mit „Fit werden für eine digitale Zukunft zu tun?“

Digitale Zukunft

Die Bedingungen ändern sich. Kontinuierlich. Immer schneller. Wie beim Windsurfen auch, musst du dich vom Wind tragen lassen, bis du fliegst. Wer hier schiss hat, wird eben nicht fliegen, sondern hin fliegen. Hier kommt die Analogie. Du musst in den Wind, in raue Bedingungen, ins ungewisse und letztlich sogar in den Sturm. Allerdings geht das nicht von jetzt auf gleich. Es erfordert zum einen jahrelanges Training und zum anderen benötigst du für jeden Wind anderes Material. Nicht selten sprechen wir von Materialschlacht am Strand. Beim Ski-Fahren ist das recht einfach, beim Windsurfen leider nicht. 3-4 Boards, 6 Segel, mehrere Masten, Gabelbäume und ein Koffer voller Finnen gehören zur Ausrüstung dazu. Nicht selten haben Windsurfer einen großen Anhänger, voll beladen mit Material.

Genau wie in der digitalen Zukunft – wo früher Radio, TV und Print für einen Mediamix reichten, haben wir heute schon alleine auf dem Social Channel Insta, YouTube, Twitter, Facebook, usw. Es wird eben nicht einfacher. Auch hier findet eine Materialschlacht statt. Und dennoch, ein guter Windsurfer ist nur mit einem Board und einem Segel auf dem Wasser und nicht mit der ganzen Materialbatterie. Die Sache ist folgende. Wenn du nicht genug Material dabei hast, wird aus der Session nichts!

Plattformen sind der Materialwagen

Ein Unternehmen, dass quasi mit einem Board und einem Segel unterwegs ist, hat keine Chance im Wettbewerb. Wenn sich der Wind ändert, ist die Session vorbei! Der Materialmix muss stimmen und in der digitalen Zukunft sind das die Plattformen zur Marktbearbeitung. Also beispielsweise Salesforce oder Dynamics 365. Denn hier existieren hunderte, ach was, tausende Möglichkeiten zur Ausgestaltung entsprechend den Anforderungen. Extensions und Apps bieten hier einen Fundus zur Differenzierung im Wettbewerb, um schneller und besser zu werden.

Heute Fitness – morgen Wettkampf

Wer morgen wettbewerbsfähig sein will, muss heute in diese Plattformen und Technologien investieren. Sonst wird aus dem Wettbewerb nix. Viele Banken haben das verschlafen und schwupps-die-wupps, wurden sie von den Kundenanforderungen wie eine große Welle überrollt. Jetzt wird nach Luft geschnappt und von wegen aufspringen und weiter. Pustekuchen. Jetzt wird ums Überleben gekämpft. Wenn Sie das für Ihr Unternehmen vermeiden wollen, dann beginnen sie mal mit einen Fitness-Check. Messen Sie mal den digitalen Reifegrad. Bereiten Sie sich und Ihre Leistungsorganisation vor. Fitness schadet nicht. Digitalisierungs-Experten können sowas. Wie die Leute von ec4u expert consulting ag.

Fokus

Agiles Vorgehen funktioniert deshalb so gut, weil es fokussiert. Es werden überschaubare Einheiten bearbeitet. Lösungen sind auf kleine „Use Cases“ herunter gebrochen. Die Summe der Einzelteile ergibt dann das größere Bild. Wie kann dieser Ansatz helfen, große und komplexe Enterprise Leistungsorganisationen zu vereinfachen?

Fokussierung ist die Grundlage für Exzellenz

Kennen Sie einen Wissenschaftler, der auf vielen Gebieten einen Expertenstatus inne hat? Um in den Bereich des „Masterings“ aufzusteigen, benötigt es Expertise in einem einzigen Gebiet, in dem man sich Tag für Tag engagiert. Ein Herzchirurg ist kein Allgemeinmediziner und ein Spezialist für Digitalisierung kennt sich nicht in allen Plattformen aus. Das hat einen Grund – FOKUS.

Mut zum Fokus

Jeder macht Fotos mit dem Handy und seit geraumer Zeit bieten diese auch eine Portraitfunktion. Dabei wird ein Gesicht scharf fokussiert, während der gesamte Hintergrund unscharf bleibt. Der Betrachter kann auf ein einziges Motiv fokussieren. Für den Fotografen bedeutet dies, unnötiges auszublenden, es wegzulassen, es bewusst in den Hintergrund zu stellen.

Übertragen Sie diese Idee in Ihr persönliches Tagesgeschäft. Reduzieren Sie die gesamte Komplexität weg mit der Idee der Fokussierung. Dazu ist Mut erforderlich, denn die Verfechter der Komplexität stehen schnell auf dem Plan nach dem Motto: „Sooooo einfach geht das aber nicht. Da gibt es noch diese und jede Anforderung.“

Anforderungen fokussieren, reduzieren, löschen

„Was? Löschen? Geht gar nicht!“ – Oh doch. Das funktioniert. 2006 war es undenkbar, ein ernsthaftes Smartphone auf den Markt zu bringen ohne Tastatur. Die Profis hatten einen Blackberry und die Spielkinder gönnten sich ab 2007 ein iPhone – Tzzz, Apple-Spielzeugs. Ohne Zukunft. Zu teuer. Nichts für Profis. Und was hat Apple gemacht? Eben! Fokussiert, reduziert und gelöscht, bis wir das hatten, was heute alle herstellen. Geräte quasi ohne „Ein-Aus-Schalter“, ohne Tastatur, ohne Knöpfe, ohne Wechselakku, ohne USB-Stecker, ohne Kopfhörerkabel und sogar ohne Stromkabel. War das erfolgreich?

Sehen Sie sich mal einen Apple Store an und gehen Sie ganz bewusst mit der Frage da rein: „Was fehlt hier eigentlich alles?“ Sie werden feststellen, dass sogar die Kassen gelöscht wurden. Und doch können Sie bezahlen. Sowas aber auch!

Alles berücksichtigen kann jeder – Fokussieren können nur die Profis

„Projekte mit Informationen bis zum Ersticken“ kann jeder. Alles an Anforderungen aufnehmen kann auch jeder. Systeme basteln, die alles können, kann auch jeder. Was aber nur wenige können ist es, Anforderungen zu löschen. Genau an dieser Stelle beginnt das MASTERING. Wenn Sie selber keine Idee haben zu reduzieren, dann schauen Sie einfach mal bei Apple vorbei. Die wissen, wie das geht. Ein super Best Practice. Hier kann man aus reiner Beobachtung eine Menge lernen. Dann gehen Sie den zweiten Schritt und entrümpeln mal in Ihrer Leistungsorganisation. Setzen Sie einen Fokus auf das, was alle Menschen suchen – Ruhe, Fokus, Kernkompetenz.