Empowering mit Design Thinking

Design Thinking versagt als Methode zur kreativen Produkt- oder Serviceentwicklung, wenn Teams nicht die erforderliche spezifische Fachkompetenz haben oder aber zu viel gespielt, gebastelt und ausprobiert wird. Dabei scheint die Methode doch genau dafür prädistiniert. Die Methode kann aber auch für ganz andere Zwecke eingesetzt werden. Als Instrument für Teams und zur Befähigung und Motivation von Mitarbeitern/innen, die mal eine Vitaminspritze benötigen.

Empowering mit System

Kennen Sie diese Tschakka-Seminare, wo ein Trainer sich reichlich Mühe gibt, eine Mannschaft zu motivieren oder besser noch, ein Trainer, der auf der Bühne steht und seine Heldengeschichten und Witze erzählt? Am Schluss der Veranstaltung gehen dann alle nach Hause mit der Vorstellung, sie seien die größten Helden und können die Welt verändern, doch leider bleibt der Effekt oder das Ergebnis aus.

Design Thinking eignet sich hervorragend zum Empowering von Teams und auch von Individuen. Mit der Methode hat jeder die Möglichkeit, Teil von einer guten Lösung zu werden. Genau das fehlt uns doch heute in der Digitalen Welt etwas. Wer eine Mauer hoch zieht, kann sich am Abend sein Gewerk ansehen. In der Dienstleistungsgesellschaft dagegen ist das nicht so einfach.

Design Thinking bietet die Möglichkeit „Mauern“ hoch zu ziehen. Diese zu begutachten und gemeinsam weiter zu entwickeln. Lassen Sie sich nicht irritieren von der ganzen Bastelei. Es steckt auch etwas gutes darin. Wer das ganze dann noch mit einer aktuellen Problemlage verbinden kann, ist schon ganz gut auf dem Weg.

„Dienen ist der Markenkern (…)“

Dieser Satz unserer Bundeskanzlerin auf dem CDU-Parteitag hat gesessen. An dieser Stelle hielt ich inne, reflektierte und kam nicht drum herum über diesen Wert nachzudenken. Dienen als Markenkern? Was für ein Kontrastprogramm in Zeiten, in denen Unternehmen innovativer, mutiger, weltverändernder und am liebsten einen Zahn ins Universum schlagend austeilen, was für Wohltäter der Menschheit sie alle miteinander sind. Aber dienen?

Dienen als Einstellung

In Zeiten der Digitalisierung unserer Gesellschaft gibt es allerhand Werte, die propagiert werden. Ganz vorne mit dabei sind Unternehmen. Lassen wir das mal einen Moment wirken. Stellen wir uns vor, dass die uns bekannten Unternehmen im Kern ihrer Bestrebungen diese dienende Einstellung gegenüber Kunden haben. Technologie nicht als Produktivitätstreiber, sondern als Instrument, um den Menschen zu dienen. Den Kunden, den Mitarbeitern/innen und auch den Partnern im Markt. Ganz ehrlich, habe Sie schon mal einen Vertriebsleiter sagen gehört, auf welches Team er sein Augenmerk besonders richtet, weil es den Kunden am besten gedient hat? Nicht wirklich, oder?

Wer kann dienen?

Heute verbinden wir dienen vielleicht als eine niedere Einordnung im gesellschaftlichen Gefüge, doch wie wäre es, wenn Autos so konzipiert werden, dass sie nicht nur Kunden, sondern der Gesellschaft als ganzes dienen? Wie wäre es, wenn medizinische Produkte zum Dienst an kranken vermarktet werden? Telekommunikation als Dienst der zwischenmenschlichen Interaktion? Und überhaupt, „Wer der größte unter euch sein will, sei euer aller Diener.“ Uiuiui, was für eine Ansage!

Dienen als Kern der Digitalisierung

Maschinen, Software, Geräte, Künstliche Intelligenz, alles dient einem einzigen Ziel – Das Leben für Menschen besser zu machen. Wie auch immer. Ob durch Produktivitätsgewinn, Beschleunigung, Zugang oder auch durch die komplette Übertragung von Aufgaben auf Maschinen. Wir haben seit jeher Werkzeuge entwickelt mit dem Ziel, unser Leben besser zu machen.

Wer dient den Menschen in der digitalen Transformation?

Eine sehr einfache Frage. Vielleicht verstehen wir Kaufleute die Frage besser, wenn sie in unserer Sprache ausgedrückt wird: „Wie hoch ist der relative Anteil am Budget unserer digitalen Initiativen, mit denen wir in Menschen investieren?“ Diese Zahl gibt Aufschluss über unsere wahren Motive. Prüfen Sie mal die wortgewaltigen Hülsen von den Propheten der Digitalisierung und fühlen Sie den Leuten auf den Zahn:

Wie viel Geld genau fließt in Menschen und wie viel in Maschinen?

Wenn die Investition in Menschen in einer vergleichenden Balken- oder Tortengrafik verschwindet, liegt auf der Hand, in wen oder was investiert wird und welchen Stellenwert die Menschen dabei möglicherweise einnehmen.

Fasten Digital – Macht das Sinn?

Nach Karneval üben sich viele Menschen im Verzicht. Süßigkeiten, Alkohol oder Fleisch werden reduziert oder sogar ganz weg gelassen. Hintergrund: „Zu viel Konsum“ mit weniger Konsum ausgleichen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Fasten bedeutet auf etwas zu verzichten. Geht das auch digital und wenn ja, warum eigentlich?

Zurück zu den Wurzeln

Heute kennen wir das Fasten als Verzicht auf Dinge, die möglicherweise im Überfluss genossen unerwünschte Nebenwirkungen hatten. Als Gegenreaktion lässt man sie komplett weg in der Hoffnung, wieder in eine gesunde Laufbahn zu kommen. Fasten ist jedoch schon tausende von Jahren alt. Damals  fastete bereits Jesus in der Wüste. Allerdings hatte das nichts mit Konsum zu tun. Er verzichtete auf Nahrung, weil es ihm um eine geistliche Dimension ging. Damit gelang es ihm, den Fokus auf Gott zu richten, weg von dem hier und jetzt, weg von irdischen Dingen. Das besondere daran war aber eigentlich nicht nur die Abwesenheit von Nahrung, sondern auch der Ausgleich. Was können wir daraus lernen?

Digitaler Verzicht – unmöglich?

Schon bei Jesus war Fasten nicht darin begründet, etwas wegzulassen, vielmehr wurde es ausgetauscht. Heute versuchen sich viele Menschen im Heilfasten, indem sie etwas weglassen. Dem Ursprung nach, macht das aber keinen Sinn. Es geht nicht nur um Verzicht, sondern darum, den Fokus neu auszurichten. Den Schwerpunkt anders zu  legen. So gesehen, macht es Sinn, jetzt die Frage nach dem digitalen Fasten zu stellen. Es geht eben nicht darum, nur etwas weg zu lassen, sondern es auszutauschen. Weg mit dem ungesunden, weg mit den Dingen, die beschweren und belasten und her mit etwas, das gut für uns ist. Quasi im Austausch.

Warum digitales Fasten?

Vermutlich hat hier jeder seinen ganz eigenen Ansatz. Möglicherweise sind wir gehetzt durch die ständige digitale To-do-Liste. Vielleicht haben wir einfach keine innere Ruhe mehr, weil ständig irgend ein Ping aus einem X-beliebigen Netzwerk auf uns einschlägt. Meistens komplett irrelevant, unwichtig und wertlos, aber wir wollen ja nichts verpassen. Immer halten wir unser Gehirn auf Spannung. Kontinuierlich lassen wir uns durch Glückshormone treiben, die dadurch ausgeschüttet werden, indem wir schon wieder etwas neues lesen oder selber dazu getrieben sind, ständig der Welt da draußen zu zeigen, wie wichtig wir sind. Also wieder ein Foto, noch ein Post und wenn uns nichts mehr einfällt, penetrieren wir gewaltsam das berufliche Social Media Netzwerk mit einen Spruch von irgend einer Persönlichkeit, um nur irgendwie Aufmerksamkeit zu erhalten. Wollen wir wirklich so sein? Ist es das, was wir wollen? Aufmerksamkeit um jeden Preis?

Beispiele für digitales Fasten

Es macht keinen Sinn, sein Smartphone zu bannen und sich selber von der Welt abzuschneiden. Beruflich eingebunden ist das auch nicht mehr möglich. Unsere Projekte hängen schon lange in der Cloud, unsere Kundenbeziehungen sind auch von der Wolke über uns abhängig. Bricht die zusammen, geht eh nichts mehr. Was also wäre vernünftig? Wo macht es Sinn, den Fokus neu zu legen? Nicht nur weg lassen, sondern neu ausrichten.

  • Mal Samstags den Spiegel als Print lesen, in aller Ruhe und keine „News“ auf der App
  • Beim Essen mit Freunden unbedingt das Smartphone komplett ausschalten
  • … und erst recht keine Fotos von Essen oder Location machen
  • Zum Frühstück mal auf ein Blatt Papier schreiben, was heute wirklich wichtig ist. Strichpunkte
  • Im Auto mal entspannt einen Podcast hören, ein Buch oder so, statt immer zu telefonieren
  • Das Smartphone zur Nachtruhe auch wirklich in die Nachtruhe schicken. Komplett weg
  • Nicht als letzten vor dem schlafen gehen auf das Handy sehen (wie wäre ein echtes Buch?)
  • Nicht als erstes nach dem aufstehen auf das Handy sehen
  • Am Airport bewusst keine Nachrichten checken, sondern einfach mal einen leckeren Kaffee trinken und nachdenken, vielleicht sogar mal vor denken
  • Überhaupt: Mal nachdenken, ohne direkt zu einem Gerät zu greifen. Ideen wirken lassen
  • Wiederbelebung von Stift und Zettel, einfach nur deshalb, um sich selber etwas Gutes zu tun, visuell Ideen entwickeln
  • Grundsätzlich mehr erfahren und erleben als teilen. Weniger teilen, mehr erleben
  • Dinge ganz alleine privat für sich genießen und nicht teilen

Was sind Ihre Ideen?

Was sind Ihre Ideen? Schreiben Sie doch einen Kommentar, womit Sie gute Erfahrungen gemacht haben. Wie können Sie wieder etwas mehr Laufruhe herstellen? Nehmen Sie Ihr Leben wieder etwas mehr in die Hand und legen Sie das Gerät mal etwas beiseite, dass Sie den ganzen Tag scheinbar in Beschlag nimmt. Ist gar nicht so schwer … digitales Fasten.

Bis später dann

Ich versuche es auch mal bei mir selbst und bringe den nächsten Beitrag erst nächste Woche. Einfach nur, um diese Zeit anders und analog zu verwenden. Zumindest nehme ich mir das vor. Mal sehen, was daraus wird. Bis später …