Facebook – Welt ohne Regeln

„Seit Jahren schert sich Facebook einen Dreck um die Folgen seines Geschäfts. Die Kosten für Fake News, Hasskommentare, politische Bots und Datenmissbrauch lädt der Konzern ungeniert bei der Allgemeinheit ab. Facebook scheffelt Milliarden mit den Daten der Bürger, zahlt aber kaum Steuern. Der Konzern macht damit unsere Leben zum Rohstoff seiner Profite, schützt aber unsere Privatsphäre nicht. Er bietet Rechtsextremen, Islamisten und Betrügern eine Bühne, will aber nicht dafür geradestehen, was sie dort sagen. Er zensiert Nippel, aber keine Nazis. Facebook ist die organisierte digitale Verantwortungslosigkeit.“, n-tv, 22.03.2018

Die Community kümmert sich darum … NICHT!

Mark Zuckerberg tritt mit feuchten Augen vor die Kamera, erzählt was von Verantwortung und Fehlern, doch es ändert sich nichts. Schon seit Gründung des Konzerns. „Die Community“ ist allerorts zu lesen, doch diese wird so richtig verschaukelt. Die Regeln setzt Mark Zuckerberg mit bezahlten Mitarbeitern, die nicht ansatzweise die Community fragen. Algorithmen, Regeln, Abschottung, alles das wird von bezahlten Mitarbeitern in der Facebook-Diktatur festgesetzt. Die Nutzer dürfen es schlucken oder gehen. Wahlrecht? Fehlanzeige! Transparenz? Pah, nicht bei Facebook! Die viel beschworene Community kann sich um nichts kümmern, denn Facebook würde das niemals zulassen. Der intransparente Apparat Facebook ist ein Buch mit sieben Siegeln und genau deshalb kommen sie mit allem durch. Presseanfragen? Kein Kommentar. Nicht von Facebook!

Vorausdenken – Nicht nach-denken

Schon seit Jahren werde ich mit weit aufgerissenen Augen angeschaut, wenn ich bekannt gebe, dass ich weder bei Facebook, noch bei WhatsApp oder Instagram aktiv bin. So langsam schimmert es dem einen oder anderen, warum ich schon vor langer Zeit die richtigen Schlüsse gezogen habe und dem Facebook-Konzern mit seinen Zukäufen konsequent den Rücken kehre. Die Medien fordern im Namen der User „Rote Linien“, die endlich von der Politik gezogen werden müssten. Während alle Unternehmen ein Rad schlagen, um den Anforderungen der neuen europäischen Datenschutzgrundverordnung zu entsprechen, passiert bei Facebook … NICHTS!

Facebook ist nicht Apple, nicht Microsoft

Anfänglich habe ich mich über die breite Inkompetenz geärgert, wenn Facebook, Google, Amazon, Apple und Microsoft immer wieder in einen Topf geworfen worden, doch es zeigt nur, dass die meisten User einfach nicht begriffen haben, was Facebook ist. Um es noch mal ganz klar abzugrenzen. Facebook ist eine Werbefirma, die wie Google auch, ihren Umsatz mit persönlichen Nutzerprofilen verdient. Je mehr diese Unternehmen von Usern wissen (was diese ja sehr gerne offenkundig bis hin zum Essensteller mitteilen), desto besser verdient Facebook. Apple dagegen verkauft harte Ware aus Glas und Metall. Daten werden nirgends so verschlossen und einfach mit niemandem geteilt. Nicht einmal Mitarbeiter haben Zugriff auf Anwender-Daten. Warum auch? Das Geld wird mit Geräten und dessen Service verdient und nicht mit Daten! Das ist eine komplett andere Branche, eine komplett andere Industrie. Apple hat nicht ansatzweise etwas mit Facebook zu tun. Im übrigen hatte Steve Jobs keinen Facebook Account. Zu Recht!

Austritt bei Facebook?

Ganz ehrlich, ich kann nicht nachvollziehen, wieso viele Menschen diese Dienste nutzen, denn der Mehrwert ist Null. Reine Zeitfresser.  Wer WhatsApp oder Facebook braucht, um auf dem laufenden zu bleiben, vernetzt zu bleiben, der hat den Gong noch immer nicht gehört. Sorry, aber das ist die einfache Wahrheit. Ich lebe seit Jahren ohne diese Datenkraken und vermisse, nichts. Wohl bemerkt, ich bin Digitalisierungsberater. Ohne Facebook & Co. Meine sozialen Beziehungen sind intakt, werden international gehalten und persönliche zwischenmenschliche Gespräche haben bei mir immer noch einen hohen Stellenwert. Ich komme bei dem Cambridge Analytica-Skandal, der ja nur eine Eisspitze von dem Datenmüllhaufen repräsentiert, in dem sich die Menschen sulen, einfach nicht mehr mit. Alleine die Diskussion um die Account-Löschung ist reiner Schwachsinn. Wer noch immer darüber nachdenkt signalisiert aber sehr deutlich: „Ich bin davon anhängig. Das Zeug klebt. Es geht nicht ohne. Ich bin voll abhängig.“

Na dann, selbst Schuld! Lass alles wie es ist. Ich bleibe auch dabei – Facebook, WhatsApp und Instagram sind für mich voll vermiente No-Go-Areas. Ein Land von selbstverliebten Egozentrikern, die sich selbst in den siebten Himmel ihrer narzistischen Persönlichkeiten beamen. Dafür geben diese Anwender alles auf, erst Recht die Privatheit. Viel Spass noch in diesem Land. Meine Meinung: Kein Interesse!

Wir haben die Kontrolle über Werbung auf Facebook

„Du hast die Kontrolle über deine Daten auf Facebook.“ ist in der WELT am Sonntag im Vollformat auf einer Seite im teuren Vierfarbdruck zu lesen. Facebook präsentiert seine Sicht komischerweise in einem führenden offline Medium, bewirbt sie kräftig und versucht das schwindende Vertrauen in sein soziales Netzwerk wett zu machen. Doch was hat Facebook wirklich zu sagen?

Facebook Werbung in der WELT am Sonntag am 11.02.2018

Wir haben die Kontrolle über Werbebotschaften

OK, neuer Versuch. Jetzt aber ehrlich. Wir haben die Kontrolle über Werbung auf unserer Plattform. Wir betreiben unser soziales Netzwerk, um herauszufinden, wofür du, deine Freunde und deine Familie sich interessieren. Aber vielleicht wollen wir nicht, dass unser Anliegen für dich so offenkundig ist. Deshalb haben wir mithilfe von Werbeexperten unsere Plattformeinstellungen so weiter entwickelt, dass dich unsere Werbung genau so erreicht, wie es dich interessiert.

Dein Verhalten und deine Informationen geben uns das Feedback, damit wir die Werbung noch besser bei dir platzieren können. So merkst du gar nicht, wie wir deine Daten abgreifen und verwenden.

Der Schutz unsere Werbepartner hat für uns Priorität, weil es unsere zentrale Geldquelle ist. Wir geben dir das gute Gefühl, dass deine Daten trotzdem ganz sicher bei uns sind. Und weil du dem gedruckten Wort doch mehr glaubst, als den Botschaften auf unserer Plattform, versuchen wir dich auch offline zu beeinflussen.

Du gehörst zu der großartigen Gemeinschaft von über zwei Milliarden Nutzern, in dessen Leben wir sehr tief einblicken dürfen. So konnten wir auch deine Privatsphäre nutzen, um einen Werbeumsatz von vierzig Milliarden US$ im letzten Geschäftsjahr zu erwirtschaften.

Danke für deine uneingeschränkte Großzügigkeit!

Wer immer noch glaubt, dass Facebook geschaffen wurde, um Menschen zusammen zu bringen, wie sie es selber behaupten, kann auch direkt an den Weihnachtsmann glauben, denn Facebook wurde einzig und alleine dazu geschaffen, um mit privaten Daten Geld zu verdienen. Wäre dem nicht so, könnte Facebook die Menschen zusammen bringen und den Profit zum Wohle der Menschheit spenden.