Corona verändert alles

„Druck verändert alles“, wäre eigentlich die bessere Headline. Wir alle kommen jetzt unter massiven Druck und schon jetzt wird deutlich, wie sich das Verhalten von Menschen in solchen Umständen ändert. Beispiel: „Die Schlacht ums Klopapier“ – Unglaublich, aber wahr!

Orange oder Zitrone?

Am heutigen Sonntag habe ich eine Predigt eines Pastors in der Online-Kirche gehört. Er verglich die Menschen mit Zitronen und Orangen. Wenn beide unter Druck kommen, tritt Saft aus. Bei der Zitrone spritzt es nur so mit Bitterkeit und Säure, während die Orange einen süßen Geschmack abgibt. Manche Menschen werden unter Druck wie Zitronen und andere wie Orangen. Die einen beginnen Bitterkeit und Säure zu versprühen und die anderen geben angenehmes und Gutes von sich. Es wird offenbar, was wirklich unter der Haut steckt.

Wer bist du?

In gesunden wachstumsstarken Zeiten ist es völlig normal, gute Laune zu verbreiten und Mitmenschen zu ermuntern. Unter Druck ändert sich einiges und die vielbeschworene Freundlichkeit löst sich bei einigen unserer Zeitgenossen förmlich auf. Alles was bleibt, ist … nicht angenehm. In dieser Situation werden wir „ge-squeeze-d“. Es wird Druck auf uns ausgeübt. Wir haben das Gefühl, dass wir jetzt komplett ausgequetscht werden. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Saftig süße Orangen, statt bittere Zitronen

OK, das ist jetzt alles nicht sehr digital, aber unser Fokus ändert sich mit den Umständen nun mal. Ich jedenfalls lade ein dazu, eine saftige Orange zu sein. Wenn wir von den aktuellen äußeren Umständen ausgequetscht werden (und das betrifft uns alle zusammen), haben wir erstens die Chance, etwas zu teilen und zweitens darauf zu achten, dass das, was aus uns heraus kommt, einen Anteil am Wohlgeschmack für die anderen Menschen hat.

Jetzt können wir kreativ werden, Verantwortung zu übernehmen, zu helfen, Beiträge zu leisten und Eigennutz zurück zu stellen. Menschlichkeit und Wärme helfen bei Social Distancing.

Abseits! Mr. Trump

„I am so happy (…) Die Zinsen sind bei Null Prozent (…) die Anleger sind begeistert (thrilled) (…) I am so happy!“, so der Chaos-Präsident in den USA, der sich ganz nebenbei Deutsches Know-how zur Bekämpfung der Coronoa-Krise sichern wollte, aber eins nach dem anderen.

Donald Dumb

Es sterben täglich Menschen. Wir haben eine sehr ernste und reale Bedrohung und der Herr Präsident Donald Trump ist „wirklich glücklich“ über eine Zinssenkung. Angesichts der Bedrohungslage ist dieses Verhalten nicht mehr ansatzweise nachvollziehbar. Trump ist sehr glücklich über eine geldpolitische Entscheidung in der Krise, während 27 Mio. unversicherte in den USA in eine Katastrophe laufen? Echt jetzt? Abseits! Mr. Trump

Ökonomischer Unsinn

Wenn Lieferketten unterbrochen werden, Angebote ausbleiben und Nachfrage schwindet, führt mehr Geld ohne Einsatzmöglichkeiten, noch eine Zinssenkung zum Ziel. Was folgt ist INFLARE, Aufblähen und genau das sehen wir schon jetzt in den Futures. Wer eine VWL-Vorlesung jemals besucht hat, ist sich im klaren darüber, dass monetäre Anreize in Angebots- und Nachfrageschocks verpuffen wie der Knall eine Luftpistole. Es erschließt sich mir einfach nicht, was sich die Notenbank dabei gedacht hat. Und es bleibt ein Geheimnis, worüber Donald Trump jetzt so überglücklich ist.

Lösungen?

Leider gibt es in solchen Fällen keine schlauen Patentlösungen. Geldpolitik richtet in solchen Konstellationen meistens mehr Schaden als Nutzen an. Fiskalpolitik? Abwarten. Wir alle und jeder für sich tut aber gut daran, den Betrieb stabil und aufrecht zu erhalten, wo es auch immer nur geht. Jetzt ist sehr viel Disziplin, Fleiß und Eigeninitiative gefragt. Und erst Recht Kreativität, um in dieser schwierigen Lage einen Beitrag zu leisten. Für die Gemeinschaft. Homeoffice? Sicherlich einer der einfachsten Übungen, zumindest für Knowledge Worker.

Produktivität absichern immer schwieriger

Volkswagen beginnt die Produktion herunter zu fahren (je nach Standort), die Lufthansa erwartet einen Einbruch um etwa achtzig Prozent und die Wertpapiere der Commerzbank kosteten teilweise nur noch drei Euro. Wir rutschen ab und zwar ganz massiv. In dieser Situation können wir alle nur irgendwie zusammenhalten. Jetzt ist nicht die Zeit für Opposition und Diskussion. Jetzt müssen wir zusammen stehen und das bedeutet auch teilen, abgeben, verzichten, reduzieren. Das wird schwer, ein steiniger Weg, doch eins können wir alle dabei neu gewinnen – Miteinander geht besser als Gegeneinander.

Mut. Machen.

Wenn sich Mutlosigkeit und Angst ausbreitet, hilft es, wenn wir uns alle miteinander Mut machen. Lasst uns alle anpacken und machen, was machbar ist. Aber eins sollte kein tun: „sehr glücklich sein über Zinssenkungen und Geldschwemmen.“ Das verleiht uns Aufschluss über den Charakter eines Präsidenten. Ein Charakter, den ich so niemals für mich praktizieren will. Das ist weder mutig, noch gehört es zu der Kategorie „Machen“. Das ist einfach nur beschämend. Wir sollten es besser machen.

Wenn eine Gesellschaft es mit der Angst zu tun bekommt, hilft eines auf jeden Fall: MUT. MACHEN.

Ergänzung 17.03.2020: n-tv über Trump’s Politikstil

Ophelia

„We all started somewhere. I spent my first two years at Goldman Sachs buying coffee for all the traders at 5am.“

Zwei Jahre nach ihrer Gründung von Blossem Capital verwaltet Ophelia mit ihrem Team 185 Mio. EUR für Investments in vielversprechende Start-ups. Es geht um US-Gelder, die in EU-Start-up’s fließen sollen. Erst gestern Abend saß ich in der Jahresauftaktveranstaltung meiner alten Schule, der Universität zu Köln. Und worum ging es? Im Fokus stand die Hilfe von Start-up’s. Der Beitrag, den Wissenschaft leisten kann. Unter anderem.

Die Welt verändert sich und Regeln werden neu geschrieben. Erst letzte Woche hat der weltgrößte Investor BLACK ROCK eine neue Marschrichtung für mehr Nachhaltigkeit ausgerufen. Alle Zeichen fokussieren sich am Ende des Tages auf ein verändertes Wertegerüst.

Auch Tech-Giganten wie Microsoft, Salesforce, Apple oder Google bringen sich in Stellung in der Klimadiskussion. Salesforce engagiert sich sogar sozial für den Wohnraum in Gebieten mit kritischen Entwicklungen. Allesamt orientieren sie sich an den veränderten Werten in unsere global vernetzten Gesellschaft.

Wir brauchen neue Vorbilder und Modelle

Ophelia Brown liefert aus meiner Sicht so ein frisches, ehrliches und offenes Vorbild/Modell. Sie ist Teil der neuen Generation, die das Ruder mit viel Selbstbewusstsein übernimmt. Es lohnt sich, mal einen Blick auf ihr Business Blossem Capital zu werfen und sich selbst dabei zu hinterfragen.

Die Präsentation von Blossem liefert viele Denkanstösse. Eigentlich genau das, was wir brauchen, um unsere Zukunft sinnvoll und werteorientiert zu entwickeln.

Es tut sich was!