Drei Design Thinking Irrtümer

Design Thinking ist aktuell die Berater-Methodensau, die durch’s Dorf getrieben wird. Warum also nicht alles und jeden mit der Methode bearbeiten, um punktuelle Lösungen zu erzeugen? Die Anzahl der Unternehmen mit Design Thinking-Investitions-Schäden steigt aktuell rapide an. Viel Halbwissen, zu wenig Erfahrung und fehlende Branchenkompetenz führt zu Fehlinvestitionen ohne belastbares Ergebnis. Hoffnungen in die Methode versanden. Was sind die drei wichtigsten Irrtümer und wie kann ich sie erkennen?

Irrtun 1 – Die Methode passt immer

Wer Design Thinking als Denkansatz vermittelt, erweckt den Eindruck, dass diese Methode immer passt, um Problemkonstellationen zu lösen. Das ist nicht der Fall. Design Thinking eignet sich nur dann als Gestaltungsinstrument von Lösungen, wenn die Bereitschaft vorhanden ist, gängige Lösungen über Bord zu werfen, neues zu wagen und Problemkonstellationen wirklich auf den Grund zu gehen. Das wiederum funktioniert nur mit ausreichender Expertise im Handlungsfeld.

Wichtig ist jedoch, dass die Methode nicht leer im Raum steht. Prüfen sie die Expertise des Beraters in dem Handlungsfeld, in dem sie aktiv werden wollen. Ein High Level Design Thinker bringt nichts, wenn Sie Customer Experience ausbauen wollen, Lösungen in CRM-Systemen verankern möchten oder Vertriebsprozesse konkret umgestalten möchten. Konkret: Design Thinking in der Marktbearbeitung benötigt Expertise in diesem Feld, damit die Lösungsvorschläge der Teams nicht unnötig strapaziert werden. Scheitern ist erlaubt, aber es ist nicht das Ziel der Übung.

Irrtum 2 – Wir können das auch selbst

„Ich hab mir da ein Buch gekauft und dann gab es da ja noch die YouTube-Videos. Jetzt mache ich das selber bei uns im Unternehmen“, so nehme ich aktuell einige Akteure wahr.  Wer glaubt, dass er mit diesem brandgefährlichen Halbwissen belastbare Ergebnisse erzeugen kann, der darf sich auch gerne einer Herz-OP unterziehen von einem Chirurgen, der eigentlich einen anderen Beruf hat, sich aber ein Buch gekauft und dann noch ein paar YouTube Videos angeschaut hat. Genau das ist der Grund, warum Design Thinking aktuell als Thema verbrannt wird. Es scheint einfach, ist es aber nicht. Design Thinking erfordert Expertise in Beratung und Moderation. Lassen Sie sich nicht von Young Professionals abspeisen. Das könnte böse ins Auge gehen.

Irrtum 3 – Design Thinking ist nur ein Denkansatz

„Eigentlich kann ich mit der Methode so ziemlich alles lösen. Es kommt doch nur darauf an, wie ich an die Sachen ran gehe“, so ist immer häufiger zu hören. Sogar CEO’s von DAX-Unternehmen behaupten, dass es nur ein Denkansatz ist. Ich will hier ja niemandem vor’s Schienbein treten und ich habe allergrößten Respekt vor DAX CEO’s, schon alleine wegen deren Leistung, aber solche Halbwahrheiten können mehr Schaden als Nutzen erzeugen. Design Thinking ist ein grundsoliden Handwerk, so wie auch Management ein Handwerk ist und keine charismatische Begabung (Malik). So etwas kann man lernen, wie Design Thinking auch, aber nicht mit einem einzigen Buch oder ein paar YouTubes. Am besten lassen Sie sich von Ihrem Berater einmal genau erklären, wie er mit einem Kundenteam eine spezifische Lösung erzeugte, die heute operativ im Einsatz ist.

Die gute alte Referenz hat noch nicht ausgedient.

Design Thinking im Vertrieb

Im Vertrieb kann Design Thinking frischen Wind in den Alltag bringen und Sales Teams richtig gut empowern. Design Thinking kann als Methode zur schnellen Problemlösung eingesetzt werden. Nicht nur für IT-Projekte. Angewendet im Vertrieb können innovative Sales-Möglichkeiten in sehr kurzer Zeit identifiziert und im Vertriebsalltag integriert werden. Starten Sie mit einem Tagesworkshop.

Typische Aufgaben und Problemstellungen können mit Design Thinking im Vertrieb gelöst werden:

  • Identifizierung neuer Kundenanforderungen zur besseren Platzierung von Lösungen
  • Vereinfachung komplexer Abläufe
  • Erhöhung der Performance im operativen Vertrieb
  • Verbesserung von Vertriebswerkzeugen (CRM)
  • Erzeugen einzigartiger Kundenerlebnisse im Vertrieb

Ziel ist die Steigerung der Vertriebs- und Beratungsqualität, bessere Abschlussquoten, sowie Wachstum und Ausbau der Marktposition im Wettbewerb. Mit Design Thinking können punktuelle Lösungen schnell umgesetzt werden. Ohne komplexe Projektansätze.

Beispiel für den Einsatz im Vertrieb

  • Tagesworkshop mit einem Sales-Team von 6-10 Personen
  • Bearbeitung von Druckpunkten aus Sicht der Vertriebler/innen
  • Konkrete Lösungen im Team erarbeiten
  • Ausarbeiten von konkreten fokussierten Lösungen
  • Verprobung und anschließende Verankerung im operativen Geschäft

Nutzen im Vertrieb

  • Rapid Prototyping von Lösungen zur ad-hoc Verbesserung im Vertrieb unter Anwendung von Design Thinking
  • Empowering und Motivation der Vertriebsmannschaft aus der eigenen innovativen Kraft
  • Belastbare Prototypen-Lösungen für den Vertriebseinsatz
  • Begeisterung und Revitalisierung der Sales durch konkrete Einbindung in den Lösungsprozess

Jetzt mit Design Thinking loslegen

Die Idee hinter Design Thinking ist schnelles Prototyping, Innovationen umsetzen und nicht lange herum planen, nicht überlegen. Machen! Der Ansatz ist prädistiniert, um die Performance im Vertrieb zu steigern. Starten Sie ad-hoc mit einem „Prototypen-Team“ und sehen Sie selbst, wie schlagkräftig diese Methode Erfolge erzeugen kann.

„Dienen ist der Markenkern (…)“

Dieser Satz unserer Bundeskanzlerin auf dem CDU-Parteitag hat gesessen. An dieser Stelle hielt ich inne, reflektierte und kam nicht drum herum über diesen Wert nachzudenken. Dienen als Markenkern? Was für ein Kontrastprogramm in Zeiten, in denen Unternehmen innovativer, mutiger, weltverändernder und am liebsten einen Zahn ins Universum schlagend austeilen, was für Wohltäter der Menschheit sie alle miteinander sind. Aber dienen?

Dienen als Einstellung

In Zeiten der Digitalisierung unserer Gesellschaft gibt es allerhand Werte, die propagiert werden. Ganz vorne mit dabei sind Unternehmen. Lassen wir das mal einen Moment wirken. Stellen wir uns vor, dass die uns bekannten Unternehmen im Kern ihrer Bestrebungen diese dienende Einstellung gegenüber Kunden haben. Technologie nicht als Produktivitätstreiber, sondern als Instrument, um den Menschen zu dienen. Den Kunden, den Mitarbeitern/innen und auch den Partnern im Markt. Ganz ehrlich, habe Sie schon mal einen Vertriebsleiter sagen gehört, auf welches Team er sein Augenmerk besonders richtet, weil es den Kunden am besten gedient hat? Nicht wirklich, oder?

Wer kann dienen?

Heute verbinden wir dienen vielleicht als eine niedere Einordnung im gesellschaftlichen Gefüge, doch wie wäre es, wenn Autos so konzipiert werden, dass sie nicht nur Kunden, sondern der Gesellschaft als ganzes dienen? Wie wäre es, wenn medizinische Produkte zum Dienst an kranken vermarktet werden? Telekommunikation als Dienst der zwischenmenschlichen Interaktion? Und überhaupt, „Wer der größte unter euch sein will, sei euer aller Diener.“ Uiuiui, was für eine Ansage!

Dienen als Kern der Digitalisierung

Maschinen, Software, Geräte, Künstliche Intelligenz, alles dient einem einzigen Ziel – Das Leben für Menschen besser zu machen. Wie auch immer. Ob durch Produktivitätsgewinn, Beschleunigung, Zugang oder auch durch die komplette Übertragung von Aufgaben auf Maschinen. Wir haben seit jeher Werkzeuge entwickelt mit dem Ziel, unser Leben besser zu machen.

Wer dient den Menschen in der digitalen Transformation?

Eine sehr einfache Frage. Vielleicht verstehen wir Kaufleute die Frage besser, wenn sie in unserer Sprache ausgedrückt wird: „Wie hoch ist der relative Anteil am Budget unserer digitalen Initiativen, mit denen wir in Menschen investieren?“ Diese Zahl gibt Aufschluss über unsere wahren Motive. Prüfen Sie mal die wortgewaltigen Hülsen von den Propheten der Digitalisierung und fühlen Sie den Leuten auf den Zahn:

Wie viel Geld genau fließt in Menschen und wie viel in Maschinen?

Wenn die Investition in Menschen in einer vergleichenden Balken- oder Tortengrafik verschwindet, liegt auf der Hand, in wen oder was investiert wird und welchen Stellenwert die Menschen dabei möglicherweise einnehmen.