Fasten Digital – Macht das Sinn?

Nach Karneval üben sich viele Menschen im Verzicht. Süßigkeiten, Alkohol oder Fleisch werden reduziert oder sogar ganz weg gelassen. Hintergrund: „Zu viel Konsum“ mit weniger Konsum ausgleichen, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Fasten bedeutet auf etwas zu verzichten. Geht das auch digital und wenn ja, warum eigentlich?

Zurück zu den Wurzeln

Heute kennen wir das Fasten als Verzicht auf Dinge, die möglicherweise im Überfluss genossen unerwünschte Nebenwirkungen hatten. Als Gegenreaktion lässt man sie komplett weg in der Hoffnung, wieder in eine gesunde Laufbahn zu kommen. Fasten ist jedoch schon tausende von Jahren alt. Damals  fastete bereits Jesus in der Wüste. Allerdings hatte das nichts mit Konsum zu tun. Er verzichtete auf Nahrung, weil es ihm um eine geistliche Dimension ging. Damit gelang es ihm, den Fokus auf Gott zu richten, weg von dem hier und jetzt, weg von irdischen Dingen. Das besondere daran war aber eigentlich nicht nur die Abwesenheit von Nahrung, sondern auch der Ausgleich. Was können wir daraus lernen?

Digitaler Verzicht – unmöglich?

Schon bei Jesus war Fasten nicht darin begründet, etwas wegzulassen, vielmehr wurde es ausgetauscht. Heute versuchen sich viele Menschen im Heilfasten, indem sie etwas weglassen. Dem Ursprung nach, macht das aber keinen Sinn. Es geht nicht nur um Verzicht, sondern darum, den Fokus neu auszurichten. Den Schwerpunkt anders zu  legen. So gesehen, macht es Sinn, jetzt die Frage nach dem digitalen Fasten zu stellen. Es geht eben nicht darum, nur etwas weg zu lassen, sondern es auszutauschen. Weg mit dem ungesunden, weg mit den Dingen, die beschweren und belasten und her mit etwas, das gut für uns ist. Quasi im Austausch.

Warum digitales Fasten?

Vermutlich hat hier jeder seinen ganz eigenen Ansatz. Möglicherweise sind wir gehetzt durch die ständige digitale To-do-Liste. Vielleicht haben wir einfach keine innere Ruhe mehr, weil ständig irgend ein Ping aus einem X-beliebigen Netzwerk auf uns einschlägt. Meistens komplett irrelevant, unwichtig und wertlos, aber wir wollen ja nichts verpassen. Immer halten wir unser Gehirn auf Spannung. Kontinuierlich lassen wir uns durch Glückshormone treiben, die dadurch ausgeschüttet werden, indem wir schon wieder etwas neues lesen oder selber dazu getrieben sind, ständig der Welt da draußen zu zeigen, wie wichtig wir sind. Also wieder ein Foto, noch ein Post und wenn uns nichts mehr einfällt, penetrieren wir gewaltsam das berufliche Social Media Netzwerk mit einen Spruch von irgend einer Persönlichkeit, um nur irgendwie Aufmerksamkeit zu erhalten. Wollen wir wirklich so sein? Ist es das, was wir wollen? Aufmerksamkeit um jeden Preis?

Beispiele für digitales Fasten

Es macht keinen Sinn, sein Smartphone zu bannen und sich selber von der Welt abzuschneiden. Beruflich eingebunden ist das auch nicht mehr möglich. Unsere Projekte hängen schon lange in der Cloud, unsere Kundenbeziehungen sind auch von der Wolke über uns abhängig. Bricht die zusammen, geht eh nichts mehr. Was also wäre vernünftig? Wo macht es Sinn, den Fokus neu zu legen? Nicht nur weg lassen, sondern neu ausrichten.

  • Mal Samstags den Spiegel als Print lesen, in aller Ruhe und keine „News“ auf der App
  • Beim Essen mit Freunden unbedingt das Smartphone komplett ausschalten
  • … und erst recht keine Fotos von Essen oder Location machen
  • Zum Frühstück mal auf ein Blatt Papier schreiben, was heute wirklich wichtig ist. Strichpunkte
  • Im Auto mal entspannt einen Podcast hören, ein Buch oder so, statt immer zu telefonieren
  • Das Smartphone zur Nachtruhe auch wirklich in die Nachtruhe schicken. Komplett weg
  • Nicht als letzten vor dem schlafen gehen auf das Handy sehen (wie wäre ein echtes Buch?)
  • Nicht als erstes nach dem aufstehen auf das Handy sehen
  • Am Airport bewusst keine Nachrichten checken, sondern einfach mal einen leckeren Kaffee trinken und nachdenken, vielleicht sogar mal vor denken
  • Überhaupt: Mal nachdenken, ohne direkt zu einem Gerät zu greifen. Ideen wirken lassen
  • Wiederbelebung von Stift und Zettel, einfach nur deshalb, um sich selber etwas Gutes zu tun, visuell Ideen entwickeln
  • Grundsätzlich mehr erfahren und erleben als teilen. Weniger teilen, mehr erleben
  • Dinge ganz alleine privat für sich genießen und nicht teilen

Was sind Ihre Ideen?

Was sind Ihre Ideen? Schreiben Sie doch einen Kommentar, womit Sie gute Erfahrungen gemacht haben. Wie können Sie wieder etwas mehr Laufruhe herstellen? Nehmen Sie Ihr Leben wieder etwas mehr in die Hand und legen Sie das Gerät mal etwas beiseite, dass Sie den ganzen Tag scheinbar in Beschlag nimmt. Ist gar nicht so schwer … digitales Fasten.

Bis später dann

Ich versuche es auch mal bei mir selbst und bringe den nächsten Beitrag erst nächste Woche. Einfach nur, um diese Zeit anders und analog zu verwenden. Zumindest nehme ich mir das vor. Mal sehen, was daraus wird. Bis später …

Kurs-Crash vorbei – Kursrally erwartet

Die Artikel zur aktuellen Entwicklung an den Wertpapierbörsen sind vor allem eins – orientierungslos, ein Fähnchen im Wind und immer nur erklärend, warum dies und das passiert ist. Fast so, wie mit der Sau, die derzeit durch’s Dorf getrieben wird: Digitalisierung als Heilsbringer der Produktivität oder Arbeitsplatzvernichter. Was denn nun?

Fluch und Segen der Digitalisierung

Berater werden Ihnen nur eine Richtung empfehlen: Alles rausholen, was möglich ist. Digitalisieren Sie alles. Vernetzen, beschleunigen und ab in die Cloud, so weit der Blick auch nur reicht. Kritische Stimmen? Fehlanzeige. Sie werden mit Studien zugeschmissen, die belegen, dass die Digitalisierung unausweichlich und quasi zwangsverpflichtend ist. Wirklich? Ist das so?

Faktor Mensch

Denken wir mal nach. Ganz einfach. Kurz mal stehen bleiben. Die ganze Nummer mit der Digitalisierung hat doch nur ein einziges Ziel – Die Erfahrungen von Menschen sollen besser werden. Meinetwegen nennen wir es Customer Journey, Kundenerfahrung oder auch Customer Experience. Fakt ist: Der Mensch steht im Zentrum der ganzen Bemühungen. Wenn dem so ist, können wir auch eine einfache Frage beantworten: Wie viel Prozent des Innovationsbudgets fließt in die Menschen? Wie lautet das Programm für digitale Transformation bei den Mitarbeitern? Welche Scrum-Runden gibt es dazu? Wie viele Berater sind damit beauftragt? Einfache Fragen und ich vermute, dass jetzt sofort die Verteidigungskanonen der Rechtfertigung aufgefahren werden, warum das eben nicht der Fall ist und warum in „Change“ nur Mini-Budgets einfließen.

Kunden sind Menschen – Mitarbeiter auch

Fakt ist, wie machen das alles für Menschen, denn unsere Kunden sind keine Maschinen. Unsere Kunden sind Menschen. Wir sollten auch unsere Mitarbeiter als wertvollste Investition betrachten. Wenn dem so ist, spiegelt sich das in den Investitionen wieder. Wenn jedoch alles für Plattformintegration drauf geht, läuft gewaltig was schief! Das muss geändert werden, denn nur so ist Digitalisierung auch wirklich nachhaltig wirksam in der Entfaltung von Produktivität.

Gegensteuern und Zukunft sichern

Ein Tool nach dem Anderen und ein Feature nach dem Nächsten ohne entsprechende Investments in den wichtigen Faktor Mensch wird am Ziel vorbei führen. Recht sicher sogar. Lassen Sie das nicht zu. Steuern Sie dagegen, denn die Welle wird früher oder später alle treffen und wer nicht vorbereitet ist, bringt den ganzen Kahn in Gefahr zum Kentern. Das gilt es zu verhindern.

Diese Hürden müssen bei einer CRM-Plattform-Auswahl genommen werden

Ihr Unternehmen will eine neue CRM-Plattform auswählen? Die Beachtung dieser fünf Regeln kann Ihren Erfolg unterstützen. Ich habe Unternehmen gesehen, die sehr viel Zeit und Geld in die Aufnahme fachlicher Anforderungen investierten, dann aber in einem Scrum-Dschungel versunken sind. Andere wurden durch die falschen Fragen beim Datenschutz komplett ausgebremst und wieder andere haben eigentlich vieles richtig gemacht, aber sind am Ende über fehlende Akzeptanz komplett gescheitert. Ein paar einfache Leitgedanken können helfen.

Eine Plattform liefert eine gute Übersicht. Quelle Travel Blog von Christina

1. Vision als Leitstern

Es muss nicht immer alles so kompliziert sein. Konzentrieren Sie sich zu Beginn auf einige wenige Use Cases. Diese sollten geeignet sein, die Vision hinter dem Vorhaben abzubilden. Am besten eine einfache Beschreibung von einigen wichtigen Geschäftsvorfällen und wie diese mit der neuen Plattform abgewickelt werden sollen. Ein Story ist manchmal hilfreicher als Leitgedanke, als umfangreiche Dokumente für Soll-Prozesse. Tell a story. Wichtig: Entwickeln Sie diese Story nicht im Elfenbeinturm. Engagieren sie ruhig mal 15 Leute einen Tag. Mit der richtigen Methode, wie beispielsweise mit einem Innovation Center ist das schnell und einfach erledigt.

Übrigens: Die Akzeptanz wird bereits hier gesichert. Am Anfang. Nicht am Ende!

2. Fachliche Anforderungen zuerst

Die Einpassung in bestehende IT-Infrastrukturen sind ein wichtiger Gedanke. Dahinter verbergen sich viele Anforderungen, doch diese sind nicht so wichtig, wie die Anforderungen aus den Fachbereichen Marketing, Vertrieb und Service. Der Kunde steht im Mittelpunkt. Das ist die Idee hinter Customer Centricity, Journeys oder Relationship. Es geht um den Blickwinkel aus Kundensicht und die Platform soll in erster Linie dazu dienen, alles um den Kunden herum zu gestalten. Nicht die Anforderung der Abteilungen, sondern die Anforderungen mit konkreten Nutzen und Mehrwert für Kunden.

3. Vergessen Sie den Business Case

Ein ordentlicher Business Case kostet viel Zeit und Energie. Viele Projekte zeigen die bittere Wahrheit, dass es am Ende immer anders kommt als gedacht und genau das ist der Haken an Business Cases. Am Anfang sehen sie gut aus, aber die Fülle der Annahmen ist so unbrauchbar, wie die Wasserfallmodelle, die der Vergangenheit angehören. Lieber eine gesunde einfache Wirtschaftlichkeitsbetrachtung mit wenigen Annahmen und Eckdaten. Das macht allen das Leben leichter und das Unternehmen kommt schneller zum Ziel.

4. Datenschutz oder Innovation

So traurig es klingt, aber beides ist kaum möglich. Wer die Priorität auf den Datenschutz legt und die Latte ganz weit oben aufhängt, muss sich nicht wundern, wenn moderne Cloud-Lösungen daran scheitern. So eine einfache Sache wie die Sprachsteuerung mit Siri für die Nachbereitung von Aktivitäten kann an den Servern scheitern, die in Kalifornien und nicht in Europa stehen. Zu den Sprachlösungen der großen Anbieter gibt es aber nicht viele Alternativen. Entweder Innovation oder Schwerpunkt Datenschutz. Ohne Kompromisse scheitern gute Plattformen schon im Auswahlprozess und tolle Lösungen als Plug-Ins sowieso.

5. Neutrale Auswahl 

Wieso immer alles selber machen? Wenn die Auswahl von Plattformen in die Kernkompetenz fällt und quasi wöchentlich erneut durchgeführt wird, macht das Sinn. Aber seien wir ehrlich, das ist doch Mumpitz. Wie der Chirurg am Herzen, so gehört zur Auswahl ein externer Experte, der unzählige Referenzen zur Auswahl vorlegen und so seine Expertise nachweisen kann. Make or Buy ist hier schnell entschieden. Ein Berater kommt mit umfangreichen Best Practice Katalogen, aktuellem Know-how zu führenden Systemen, Erfahrung in der Anforderungsaufnahme und der Orchestrierung aller Auswahlkomponenten als Support für die eigene Einkaufsentscheidung. Das ist schneller, besser und am Ende auch billiger.

Mein Tipp:

Manchmal ist weniger mehr. Halten Sie den Fokus und verzetteln Sie sich nicht.