Brauchen wir Change Management?

Eine berechtigte Frage. Ist Change Management vielleicht doch überflüssig? Zumindest entsteht oft der Eindruck, wenn die verfügbaren Budgets eine eigene Sprache sprechen. Werfen wir mal einen Blick auf allgemeine Entwicklungen und Innovationen und stellen uns dann die Frage, ob die Organisation von Veränderung nötig ist.

Beispiel Medizin

Früher wurden Herz-OP’s am offenen Patienten durchgeführt. Es war erforderlich, den Patienten komplett zu narkotisieren. Um an das Herz heranzukommen wurde eine Säge und ein Retraktor eingesetzt, so eine Art Wagenheber, mit dem die Rippen auseinander gedrückt wurden, um an den offenen Körper zu gelangen.

Heute werden Verengungen von Herzkranzgefäßen mit einem Stent erweitert. Um den Stent am Herzen zu platzieren, ist es heute nicht mehr erforderlich, den Körper komplett zu narkotisieren, ihn aufzusägen und zu öffnen. Es wird lediglich mit sogenannten minimalinvasiven Methoden Kameras, Instrumente und Stent über eine Schlagader eingeführt. Der Patient ist bei Bewusstsein während dieser Operation.

Jetzt die entscheidende Frage: Ist es erforderlich, die behandelnden Ärzte und Helfer mit den aktuellen Methoden vertraut zu machen, also Change?

Beispiel Automobil

Es gab eine Zeit, in der war es völlig normal, dass Glühlampen der Scheinwerfer hin und wieder gewechselt wurden. Keine große Sache und man konnte das sogar selber machen.

Heute sind in den meisten Fahrzeugen als Frontscheinwerfer komplexe Halogenlichter oder adaptive Super Lights verbaut. Eigentlich wechselt diese Leuchtstoffe keiner mehr selber, abgesehen davon, dass sie üblicherweise direkt mit 1.000 Euro als Ersatzteil zu Buche schlagen.

Unabhängig davon, wer die Beleuchtungsanlage repariert, stellt sich die Frage, ob die KFZ-Mechaniker (heute Mechatroniker) auf dem laufenden bleiben müssen durch Trainings. Also, ich würde mein Auto niemandem anvertrauen, der keine entsprechenden Weiterbildungen besucht hat. Change!

Projektgeschäft

Aus Sicht der IT haben die Wasserfallmodelle komplett ausgedient. OK, vielleicht gibt es noch ein paar Überreste, die aus der Trägheit großer Leistungsorganisationen resultieren. Fakt ist aber, dass aktuelle cloudbasierte Projekte üblicherweise agil implementiert werden. Mit all den Rollen und Bestandteilen, die zur Anwendung dieser Methodik dazu gehören. Inklusive der Steuerung, Dokumentation, Entwicklung und Testing auf und mit geeigneten Plattformen wie beispielsweise Confluence.

Der Change hier ist eigentlich durch die Methodik vorgegeben. Doch wie sieht es mit den Anwendern aus, die möglicherweise in Zukunft mit innovativen CRM-Lösungen im Vertrieb arbeiten müssen? Braucht es überhaupt ein Change Management, wenn die neuen „Apps“ so einfach zu verwenden sind?

Üblicherweise basiert die Veränderung auf einer viel tiefer liegenden Ebene, einem sogenannten Paradigmenwechsel. Beispielsweise schon in der Gestaltung der neuen kundenzentrierten Geschäftsprozesse aus deren Perspektive. Also ein Handeln ausgehend von der Kundensicht und nicht aus der Vertriebssicht. Das klingt recht einfach, aber oftmals ist es extrem schwer, den Paradigmenwechsel in der Organisation zu verankern.

Digitale Disruption erfordert Change Management

Im Grunde genommen beantwortet sich die Frage nach der Erfordernis nach Change Management von selbst.

Es gibt keinen Change ohne Change Management

Wer nicht aufpasst, wird von der Disruption so getroffen, wie es derzeit auch die Automobilindustrie im Rahmen der Elektrifizierung und des autonomen Fahrens erlebt. Wer klug ist, bereitet sich vor. Nicht nur inhaltlich. Auch mit einem Change Management, dass vorne ansetzt und nicht als Rattenschwanz am Ende eines Projekts in Form eines herunter gestrippten Trainings. Das wäre in der Tat der Auftakt zur Beerdigung eines sonst ganz guten IT-Projekts.

From thought to finish

Marketing, Vertrieb und Service sind stets im Wandel und man könnte meinen, dass eigentlich alles erfunden sei, um Kunden zu gewinnen und zu binden. Weit gefehlt, denn die Innovationen in diesem Gebiet sorgen nach wie vor für so viel Veränderung, wie sie bei Paradigmenwechsel überhaupt nur auftreten können.

Am Anfang steht die Idee

Auf der Strategieseite wird alles von rechts nach links umgekrempelt, indem die strategische Gestaltung durch Customer Journey Management dominiert wird. Das hat einen massiven Impact auf die Prozessgestaltung. Eigentlich muss hier alles neu gestaltet werden. Und wer es richtig macht, bezieht die Kunden mit ein. Nicht nur als Denkhaltung. Ich meine wirklich. Wer CJM ernst nimmt, hat Kunden in den Workshops sitzen. Alles andere sind Pirouetten im Elfenbeinturm.

Bis zur Implementierung

Gutes Geschäftsprozessdesign in Funktionsleistungsbereichen der Marktbearbeitung basiert auf zukunftsfähigen cloudbasierten Plattformen.

Sorry für diese kryptische Formulierung, aber so ist das halt. Auswahl und Anforderungsaufnahme läuft heute glücklicherweise über den Fachbereich. Auch die IT ist ganz froh darüber, denn nur so ist sichergestellt, dass der Fachbereich auch das bekommt, was er wirklich will.

… und sogar nach der Implementierung …

ist man noch lange nicht am Ende, quasi der Finish. Man könnte meinen, dass irgendwann Ruhe in die ganze Sache kommt und der operative Betrieb so abgewickelt werden kann, wie es zu Großvaters Zeiten mal war. Tja, diese Zeiten sind leider vorbei und das einzige Merkmal, in dem Stabilität liegt, ist die stete Anpassung an Kundenanforderungen. Ein niemals endendes Rad. Entscheider tun also gut daran und vereinfachen sich das eigene Leben, wenn sie Closed Loop Verankerungsmaßnahmen von Beginn an direkt mit implementieren. Ist ja heute kein Problem mehr mit agilen Methoden.

Eigentlich.

Design Thinking & agile Implementierung – So gelingt es!

Digitale innovative Lösungen agil und zielsicher umsetzen, geht das? Wie können in einem Umfeld von Geschwindigkeit, Vernetzung und Unschärfe mit einem minimalen Aufwand kontinuierliche Lösungen zielsicher erzeugt werden? Investitionen sollen geschützt und die Ergebnisse in Ihrem Unternehmen von Beginn an verankert werden. Ist das alles nicht zu hoch gegriffen? Zu viel auf einmal? Viele Unternehmen sind überhaupt froh, wenn das mit dem agilen Ansatz funktioniert. Dann auch noch mit Design Thinking fusionieren? Echt jetzt?

Innovation durch Kombination

Es ist ja nicht so, dass Apple den iPod erfunden hätte. Na gut, das Gesamtkonzept der einfachen Bedienung mit 1.000 Songs in der Hosentasche, aber MP3 und auch Player gab es schon. Genau so mit dem iPhone. Displays, Chips und kleine Telefongehäuse gab es auch schon, doch erst die Kombination vorhandener Technologien und dann noch neu verpackt machte das iPhone zum Kassenschlager. Mehr noch, zur Dominanz im gesamten Markt. Heute gibt es quasi kein Smartphone mehr, dass nicht der Idee von Apple gefolgt ist. Was bedeutet das für Methoden im Projektmanagement? Kann man sich hier was abschauen?

So kann es funktionieren – konkret

Anstelle von umfangreichen großen Lösungen, wird eine Zerlegung der Aufgaben in kleine übersichtliche Einheiten vorgenommen (Dekomposition). Diese kleinen Aufgaben werden von Expertenteams innovativ gelöst. Mit Design Thinking werden viele kleine virtuelle Prototypen erstellt, die als Product Backlog in die agile Implementierungeinfließen und in definierten Sprints zum Ziel geführt werden. Ganz einfach, oder? Das reicht erst mal aus, aber man muss es auch TUN!

Das Ziel von Design Thinking & agiler Implementierung

Mit dieser Methode zur Projektabwicklung werden kontinuierlich Zwischenergebnisse erzeugt (sogenannte Inkremente), die von den Zielanwendern bereits in der Produktion getestet, erprobt und angepasst werden, um ein optimales Gesamtergebnis zu erhalten. Change Management ist integraler Bestandteil im Produktionsprozess und sichert jede getätigte Investition in der laufenden Produktion. That’s it.

Wer sind die Akteure?

Fachbereich, Entwickler und Anwender nehmen spezifische und klar voneinander abgegrenzte Rollen ein, die ein Maximum an Produktivität erzeugen.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Sie produzieren innovative, teamorientierte, agile Ergebnisse
  • Sie sind schneller von der Idee bis zur Lösung
  • Sie erhalten ganzheitliche methodisch robuste Lösungen
  • Sie schützen das Investment durch Dekomposition
  • Sie vermeiden Fehlentscheidungen und Investment-Ruinen

Interesse, wie es konkret laufen kann? Kontakt hier.