Change Manager Tipps

Du bist verantwortlich für Veränderung in einer Leistungsorganisation? Oft auch im Umfeld agiler Mega-Projekte bei der Einführung von IT-Plattformen? Dann habe ich hier drei wichtige Insights, die dir helfen können, wenn der Karren mal fest steckt. Denn die besten Konzepte bringen manchmal nichts, wenn der Untergrund sich ändert – Disruption! Mehr Gas geben hilft da auch nicht. Dann brauchst du einen neuen methodischen belastbaren Untergrund, um die PS wieder auf die Strasse zu bringen. Am besten betrachten wir die Haupt-Hürden, die es zu überwinden gibt.

Hürde 1 – Lack of Employee Involvement

Menschen haben eine latente Furcht vor Veränderungen und lieben Stabilität. Das ist begründet in neuen Aufgaben und Anforderungen, die es zu erfüllen gilt. Das erfordert ein Mehr an Lernen, Engagement und Bewegung. Noch wichtiger ist die Angst davor, zu versagen oder Anforderungen einfach nicht zu erfüllen. Je besser Mitarbeiter/innen verstehen, warum die Änderung stattfindet, desto eher sind sie bereit mit zu gehen und sich einzubringen. Wichtiger noch ist es, Menschen nicht nur zu informieren, sondern sie aktiv und dialogisch zu beteiligen und das gilt auch in Enterprise-Organisationen. Entsprechende Hilfsmittel, strukturierte Verfahren und technologische Lösungen sind anzuwenden. Je mehr Austausch auf persönlicher Ebene im Veränderungsprozess möglich ist, desto eher gelingt das Vorhaben in Summe.

Hürde 2 – Flawed Communication Strategies

Führungskräfte sind im Doppelpack mit Change Managern gut darin, Inhalte ideal über geeignete Kanäle/Medien zur rechten Zeit mit den richtigen Schwerpunkten unters Volk zu bringen. Das ist Standard im Change. Viele Führungskräfte glauben, dass die Veränderung dann funktioniert. Leider komplett falsch! Betroffene müssen erfahren, wie sie die Veränderung persönlich tangiert, was sich konkret täglich ändert und wie Kollegen/innen damit umgehen. Das gelingt nur in Gruppenkonzepten mit Interaktionen und Dialogen. Virtuell oder in realen Räumen, das bestimmt der Kostendruck, aber ohne diese Elemente werden die Ziele nicht erreicht.

Hürde 3 – Inadequate Culture Shift

Leistungsorganisationen sind gut in Aufgaben- und Rollenbeschreibungen, Geschäftsprozessen und auch in sonstigen administrativen Prozessen. Üblicherweise gelingt auch die Qualifikation im Umgang mit geänderten Prozessen oder mit neuen IT-Plattformen und -Lösungen recht gut. Doch wer beispielsweise von der Verkaufsperspektive zur Customer Journey mit Customer Experience-Elementen wechseln soll, hat damit keine Hilfestellung. Die Sichtweisen und Paradigmen ändern sich mit der Einführung von Customer Journey-Ansätzen so sehr, dass auch hier nichts ohne Kulturänderung funktioniert. Diese findet sich leider nicht in den Qualifikationsplänen. Das muss geändert werden. Das kostet Geld und Zeit, aber ohne diesen Invest, der vom Change Management verantwortet wird, können auch die besten IT-Plattformen nicht das gewünschte Ergebnis absichern.

Der neue Change Manager

Heute müssen Change Manager frische Programme und Konzepte einsetzen, die weit über bisher etablierte Methoden hinaus gehen.

Die Disruption hat auch das professionelle Change Management erreicht.

Standard-Instrumente sind in agilen Veränderungsumfeldern nicht ansatzweise ausreichend. Kommunikation war gestern. Heute läuft nichts mehr wirksam ohne One2One-Dialog und Gruppeninteraktion. Wer mit seiner Veränderung in komplexen Leistungsorganisationen Erfolg haben will, muss sich und sein Methodensetting verändern. Hier gibt es weitere konkrete Hilfestellungen dazu.

Rezession vor der Tür?

Wenn Apple einen Schnupfen hat, ist das nur ein Anzeichen für eine Grippe im globalen Maßstab. Es beginnt in China und schwappt über in aller Herren Länder. Die Reduktion der erwarteten Quartalsumsätze von 91 Mrd. US$ auf nur noch 84 Mrd. US$ (- 7 Mrd. US$) bei Apple reflektiert, dass in China etwas schief läuft und wie sich zeigte, ist das kein iPhone-Problem, sondern ein Branchenproblem, offensichtlich mehr noch, ein Problem der gesamten Volkswirtschaft. Was kommt da auf uns zu?

Apple ist extrem guter Seismograph

Bloomberg berichtet zu Apple jetzt auch noch über Reduktion bei Personaleinstellungen. John Gruber beschreibt sehr gut, dass dies kein Apple, noch ein iPhone-Absatzproblem darstellt, sondern etwas viel schlimmeres – Eine Rezession, die auch auf uns zukommen kann. Apple hat in den vergangenen Jahren und Quartalen extrem gute Voraussagen von Umsatz und Ertrag hingelegt. Aufgrund der globalen Märkte, auf denen Apple sich bewegt, ist dieses Unternehmen wie kein zweites in der Lage, als Seismograph herangezogen zu werden. Was bedeutet das für uns hier in Deutschland und Europa?

Wir stehen vor dem nächsten Cost Cutting

Wie immer wird beim Personal zuerst gespart. Im Sinne einer gesunden Trainingslehre kann Performance langfristig nur dann aufrecht erhalten werden, wenn Regenerationsphasen in den Trainingsplan eingebaut werden. Kurz: Runter mit dem überschüssigen Gewicht, Reduktion im Personal, bevor das Übergewicht die Erträge auffrisst. Kluge Entscheider bereiten sich vor.

Wie kann man sich vorbereiten?

Die Antwort liegt auf der Hand – Mit Digitalisierung und Automatisierung. Das gilt besondern im Bereich der Marktbearbeitung, also Marketing, Vertrieb und Service. Konkrete Schritte sind jetzt schleunigst einzuleiten. Die Kurzversion könnte so aussehen:

  • Start mit der Auswahl einer geeigneten CRM-Plattform
  • Austausch der alten CRM-Software gegen eine moderne CRM-Cloud-Plattform und agile schrittweise Implementierung der neuen Plattform bei gleichzeitiger Reduktion der Komplexität in Geschäftsprozessen
  • Empowering der Mitarbeiter, die an Bord bleiben
  • Verankerung von Plattform, angepassten Prozessen und neuem Wissen bei Mitarbeitern und Partnern

Jeder Abschwung bringt die Chance auf Performance-Steigerung mit sich, allerdings nur bei rechtzeitiger Investition.

Bist du digital erschöpft?

Der Hype um Digitalisierung kann ganz schön erschöpfen. Ständig „on“, via Teams, Chatter und auch mit old Email pingt und klopft es ständig entweder auf dem Bildschirm oder in der Tasche. Wie können wir wieder in Ruhe effektiv arbeiten?

Es beginnt bei Kindern … und endet bei Profis

Meine Tochter ist 12 Jahre alt und als wir gestern zusammen am Tisch im Esszimmer saßen schaue ich ihr mal über die Schulter, um zu sehen, was sie da so auf WhatsApp in ihrer Klassengruppe schreibt. Meistens geht es da um Hausaufgaben, was zu lernen ist und wer gute Tipps hat, Aufgaben zu lösen. Doch dann staune ich nicht schlecht und ziehe meine linke Augenbraue neugierig hoch. „Ich habe kein Bock mehr auf diese Nachrichten zu antworten“ lese ich auf dem iPhone meiner Tochter. Oha – da tut sich was. Wir reden drüber. Und, ich denke über uns nach. Die Profis in der digitalen Welt.

Hast du auch keinen Bock mehr?

Nicht falsch verstehen. Es geht echt nicht um Arbeitsverweigerung oder Überlastung. Es geht darum, ständig, immer und überall mit zu diskutieren, seinen Senf dazu zu geben oder sonst irgendwie involviert zu sein. „Ich habe keinen Bock mehr“, schrieb meine Tochter. Das hat mich als Vater so richtig gefreut. Ich sah eine sehr gesunde Entwicklung und das ganz ohne die elterlichen gut gemeinten Ratschläge. Wenn wir mal nachdenken, können wir uns ganz ehrlich die Frage stellen, ob wir wirklich Bock auf dieses ständige „on sein“ haben. Wäre ein bisschen mehr Ruhe, etwas mehr Zeit für Konzentration und ungestörte Arbeit nicht wunderbar?

Einfach gesagt – schwer getan?

Es ist 05:20 Uhr am Morgen. Also jetzt in diesem Moment, wo ich diesen Blogbeitrag schreibe und ich habe ein paar Minuten vorher einen Kollegen gefragt, ob wir im Projekt x die Reisekosten separat abrechnen. Via Microsoft Teams. Vom iPhone. Klar erwarte ich jetzt keine Antwort, aber irgendwann im Laufe des Tages. Richtig verstanden und angewendet, können digitale Lösungen ein Segen für asynchrones Arbeiten im Team sein. Mein Kollege hat keine überflüssige Email in seinem Postfach, also muss er nicht formal antworten. Wahrscheinlich wird er irgendwann am Morgen auf sein Phone sehen und eben antworten mit „Jepp, machen wir“ oder „Nope, ist im Preis drin“. Kein „Hallo Harry“, kein „Besten Gruß…“, sondern einfach die Antwort im Flow. So funktioniert das prima, doch was, wenn wir zugeschüttet werden?

Ein guter Buchtipp …

Wer in der digitalen Welt angekommen ist, sowohl privat, als auch beruflich, für den habe ich einen guten Lesetipp. Allerdings ist der etwas länger, als 160 Zeichen. Doch es lohnt sich. Hilfreiche Hinweise für Menschen, die sich wieder etwas mehr Kontrolle in ihrer digitalisierten Welt wünschen liefert Markus Albers mit dem Werk „Digitale Erschöpfung“. Viel Freude bei der Lektüre und mehr Kontrolle im digitalen Umfeld.