Prototyp als Entscheidungsgrundlage – So geht’s … EINFACH

https://youtu.be/zyZc0BTocMY

Entscheidungen auf Basis von TCO-Berechnungen, umfangreichen Ergebnis PPT’s oder Berater-Experten? Das war einmal. Heute muss alles schneller gehen. Entscheidungen können auch nicht mehr ausschließlich auf einem Set von Annahmen basieren. Mit modernen Methoden und Technologien ist es heute möglich, Entscheidungen auf der Basis von Lösungen zu treffen. Wie das konkret funktioniert, lesen Sie hier an einem Beispiel.

Der Kunde

Die Landesbank Hessen Thüringen Girozentrale (Helaba) ist eine Geschäftsbank mit Stammregionen in Hessen und Thüringen, primär ausgerichtet auf das Großkundengeschäft. Mit etwa 6.150 Mitarbeitern gehört der Helaba-Konzern zu den größeren deutschen Landesbanken. Die Helaba ist eine rechtsfähige  Anstalt des öffentlichen Rechts. Die Compliance Anforderungen in diesem Umfeld liegen so hoch, dass sie als Referenz für verschiedene Branchen dienen können.

Der Fall

Für Sparkassen ist die Abwicklung von Metakrediten komplex und aufwendig:

  • Risikoanforderungen sind historisch gewachsen und haben sich geändert
  • Bindung von Mitarbeiterkapazitäten in teildigitalen Prozessen
  • Limitierte technische Prozess-unterstützung in Standardwerkzeugen mit hohem Komplexitätsgrad
  • Aufwendige Kommunikationsschleifen
  • Viel Papier, lange Versandwege, Prozesshürden
Eigentlich ein ganz normales alltägliches Umfeld, vergleichbar mit Situationen in vielen Unternehmen, nicht nur bei Banken und Instituten.
Das Ziel

Die Helaba möchte digitale, schlanke Kundenerlebnisse für die Sparkassen-Experten im Meta-Geschäft erzeugen.Mit einer zukunftsfähigen Plattform soll der Vertrieb innovativer und effizienter gestaltet werden. Ziel ist die Steigerung der Beratungsqualität und Abschlussquoten, sowie Wachstum und Ausbau der Marktposition im Wettbewerb.

Hier wurde alles richtig gemacht, denn es wurde im Kern vom Kunden her gedacht. Der typische Customer Journey Ansatz. Kunden sind in diesem Fall die Sachbearbeiter in den vielen hundert Sparkassen, die Metakreditgeschäfte zusammen mit der Helaba bearbeiten.

Das Vorgehen / Das Team

In einem gemischten Team mit unterschiedlichen Expertenschwerpunkten unterstützten wir die Helaba als innovativer Berater mit Design Thinking als Methode im Metakredit-Geschäft. Es sollte ein Click-Dummy erstellt werden, der als Vorlage für eine Vorstandsentscheidung dient.

Das Team bestand aus hoch erfahrenen Experten des Instituts aus den Bereichen Markt, Marktfolge und Innovationsmanagement. Als Berater haben wir den Rahmen geliefert, Design Thinking als Methode und das Entwicklerteam, dass quasi über Nacht unsere täglich ausgearbeiteten Lösungen in Software umsetzte. Wir haben uns ein wenig wie das Team von Steve Jobs gefühlt, der bei der Mac-Entwicklung seine Leute auch aus dem Alltagsgeschäft raus gezogen hat und in einem separaten Gebäude mit Piratenflagge Lösungen entwickelte. Wir waren zwar nicht in einem solchen Gebäude und hissten auch keine Flagge, aber unsere Projektfläche war ähnlich gut isoliert vom Tagesrauschen. Der Product Owner der Helaba war immer ansprechbar und sofort bei uns, wenn Anforderungen spezifiziert werden mussten.

Mit den Ergebnissen dieses Ansatzes lieferten wir der Helaba ein Gesamtpaket zur Entscheidungsfindung, um den Metakredit-Prozess digital und innovativ zu gestalten.

Die Arbeitsschritte / Das Ergebnis

  • Durchführung des Design Thinking-Ansatzes in 3 Phasen
  • Vollständige Anforderungserhebung der Metakredit-Geschäftsprozesse aus Sicht der Sparkassen sowie Helaba für Markt und Marktfolge
  • Redesignbestehender Geschäftsprozesse sowie Überführung in ein innovatives Soll-Geschäftsprozessmodell
  • Prototypenentwicklung als Entscheidungsgrundlage zusammen mit dem TCO

Nutzen

  • Rapid Prototyping der Meta-Geschäftsprozesse unter Anwendung von Design Thinking
  • Realisierung der innovativen Anwendung als vollständiger Click-Dummy in weniger als 12 Wochen
  • Belastbare Entscheidungsvorlage in Form eines Prototypen (erfahrbare Lösung)
  • Erhöhte Attraktivität der Helaba-Zusammenarbeit für die Sparkassen

Wollen Sie wissen, wie Sie Design Thinking, Rapid Prototyping oder einen agilen Ansatz zur Entscheidungsfindung nutzen können? Sprechen Sie mich an. Aber bitte nur dann, wenn die Anforderungen von Kunden und Fachbereich im Vordergrund stehen.

 

Customer Journey als Design Thinking-Ausgestaltung

Kundenreisen kreativ gestalten

Im Customer Journey Management Workshop werden Kundenreisen gestaltet, Kontaktpunkte identifiziert, Erlebnisse ausfindig gemacht und Erwartungen von Kunden unter die Lupe genommen. An neuralgischen Punkten, den sogenannten Moment that Matter werden Kundenerlebnisse so umgestaltet, dass die Beziehung zu Kunden und die Erzeugung von Werten richtig gut gelingt.

Schwachstellen in der Customer Experience aufdecken

Die Methode, entwickelt an der Stanford University, hat sich mittlerweile gut etabliert und Design Thinker dürften sich hier sofort zuhause fühlen. Es geht darum, die Kundenerfahrungen kreativ zu gestalten. Doch bevor das geschieht, müssen zuerst die Schwachstellen in der Kundenreise aufgedeckt werden. Am besten gelingt dies mit dem Customer Journey Mapping Workshop, in dem eine Menge Zettel geklebt werden. Wer genau hinsieht, wird feststellen, dass die Identifikation und Gestaltung der Kundenreise im Customer Journey Mapping Workshop quasi eine Anwendung der Empathise-Phaser von Design Thinking darstellt.

Beispiel Customer Journey Mapping Workshop

Wie ein Customer Journey Mapping Workshop konkret abläuft, als Teil eines Design Thinking-Ansatzes in der Phase der Empathiefindung, gibt dieses Video sehr gut wieder.

Customer Journey – Liebe auf Knopfdruck?

Auf der Suche nach digitalen Themen stoße ich beim Lesen der Online-Tageszeitungen auf eine Anzeige. Zum ersten mal klicke ich darauf. Nicht aus Interesse an der Sache, sondern am Interesse zur digitalen Lösung. Ich lande auf einer Seite, die ein Prüfsiegel enthält von Stiftung Warentest. Parship.

 

„Liebe per Knopfdruck“

Ich lehne mich entspannt zurück und schau mir an, was da so alles zu lesen ist. Schon komisch, das hier ein Institut erwähnt wird, dass sich beim testen von Produkten und Waren einen Namen gemacht hat. „Stiftung Warentest“. Offenbar wurde hier eine Ware getestet. Es fällt sofort ins Auge, dass hier recht hübsche und attraktive Menschen abgebildet werden. Ich schaue mir das Bild mal genauer an und denke: „Sorry, hier ist nichts echt. Nicht die Zähne, nicht die Haut, nicht der Hals, nicht die Augen und auch nicht die schön verpackten … sonstigen Attribute“.

Nun gut, wenn die Tester und Prüfer von Stiftung Warentest hier den ersten Platz attestieren, dann muss das mit dem „Jetzt verlieben“-Button doch einfach funktionieren. Im Ernst, diese Seite ist sowas von skurril und doch ist Parship offenbar einer der erfolgreichsten digitalen Lösungen im Universum der suchenden einsamen Herzen.

Wenn ich nicht zwei Menschen kennen würde, die sich einen Spass daraus gemacht haben und auf einer solchen digitalen Plattform ihre Partnerinnen gesucht und angeklickt haben, würde ich es einfach nicht glauben. Das ist schon Jahre her. Beide Suchenden führen eine äußerst gute Partnerschaft mit den dort „jetzt verlieben“ angeklickten Menschen.

Komische digitale Lösungen

Es mag schon sein, dass die Customer Journey auf solch einer Plattform außergewöhnlich ist. Die „Angebote“ sind zum greifen nahe und wenn man sich per Knopfdruck verlieben kann, warum also nicht? Der Einstieg ist voll künstlich, maßlos übertrieben und die Leistungsversprechen im Bildmaterial sind offenkundig gelogen … und dennoch. Hier klicken Menschen mit Sehnsucht auf „jetzt verlieben“ und eine erstaunliche Reise scheint zu beginnen. Auch das gehört zur Digitalisierung unseres Lebens.