Speedlimit 180 km/h

Spinnen die Schweden mit Volvo jetzt komplett oder ist das eine kluge Entscheidung? Volvo verfolgt die Strategie, dass ab 2020 kein Mensch in einem neuen Volvo ums Leben kommt. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen alle Neuwagen auf die Maximalgeschwindigkeit von 180 km/h gedrosselt werden. Kann das gut gehen, aus Kundensicht?

Eine Initiative der Digitalisierung

Das ist noch nicht alles, denn die neuen Volvos sollen im Umfeld von Schulen, Kindergärten und Spielstrassen das Tempo auch ohne Zustimmung des Fahrers zwangsläufig auf 30 km/h oder Schrittgeschwindigkeit runter fahren, je nach Erfordernis. Wie das funktioniert? Ganz einfach. Mit Geofancing. Das Auto hält Ausschau nach solchen Institutionen. Ist eine in der Nähe, wird das Programm gestartet. Pech für gestresste Fahrer, die dennoch schnell zum Ziel müssen. Hier übernimmt der Kollege Computer. Zum Wohle der Allgemeinheit. Ist das gut? Darf der Computer so etwas? Gegen den Willen des Fahrers, aber zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer?

Die Faktenlage

OK, ich habe jetzt keine wissenschaftliche Studie, aber Volvos fahren so oder so meistens gemütlich. Die Leute, die einen Volvo fahren, scheinen tendenziell vernünftige Menschen zu sein. Bei Audi und BMW sieht das ganz anders aus. Wie gesagt, meine Erfahrungswerte, meine persönlichen Beobachtungen. Nicht wissenschaftlich. Bisher habe ich es nur zweimal erlebt, dass mir bei 230 km/h ein Volvo am Kofferraum klebte. Also doch.

Strategie der Sicherheit

Mal ganz im Ernst, es ist doch wirklich sicherer, wenn die Karre nur 180 km/h fährt. Es ist auch sinnvoll, an Schulen zwanghaft nur mit 30 km/h zu und nicht mit 50 km/h vorbei zu fahren, oder? Strategisch gesehen macht das Sinn. Es macht auch Sinn, dass die Maschine sicher stellt, dass Regeln und Grenzen eingehalten werden. Es macht Sinn, dem Menschen hier die Entscheidungshoheit abzunehmen, Leben und Gesundheit stärker zu gewichten, als Spass und Speed. Vernünftig wäre das.

Freier Wille

Sowieso ist die Diskussion nur auf deutschem Boden zu führen, denn nirgends in der Welt dürfen Menschen unter dem Schutz des Gesetzes auf öffentlichen Strassen so schnell fahren, wie sie wollen. Ich gehöre zu den Menschen, die es lieben, jenseits von 200 Km/h zu fahren. Nur damit kein falschen Eindruck aufkommt. Übrigens, seit vielen Jahren komplett punktefrei. Man kann das und man darf das. Hier in Deutschland ist das möglich. Wenn man den Deutschen jedoch diesen freien Willen nehmen will, ist das zumindest so frevelhaft, als würde man den Amerikanern ihre Waffen weg nehmen.

Jeder weiss es, dass Schusswaffen Menschen töten. Entweder geht so ein Ding versehentlich los und das war es mit der Mutter, die nichts ahnend von ihrem dreijährigen beim Spielen erschossen wird oder ein Irrer ballert ganze Schulklassen zusammen.

So ist das auch mit den Deutschen. Waffen der Amerikaner und Highspeed auf der German Autobahn. Beides komplett bescheuert. Waffenbesitz und 250 km/h.

Die Amis dürfen Waffen verwenden und wir dürfen rasen. Aber die Frage bleibt: Ist das wirklich vernünftig?

In 60 Minuten zur digitalen Transformation

Ist es möglich, mit 20-30 Experten in nur 60 Minuten die Grundlagen für eine digitale Transformation zu legen? Viele werden sagen: „Pah, so ein Quatsch! Das Thema ist viel zu komplex. Das geht nicht.“

Transformation beginnt mit Menschen

… und sie endet mit Menschen, denn wenn Maschinen das alleine können, braucht man keine Transformation. Maschinen werden installiert und gestartet. Fertig. Die eigentliche Transformation passiert mit den Menschen. Gleichgültig, ob Marketing automatisiert, Vertrieb mit mehr Performance durchgeführt wird oder Service besser auf Kundenbedürfnisse eingeht. Die ganze Digitalisierung bezieht sich immer auf einen Erfolgsfaktor, der darüber entscheidet, ob der Ansatz funktioniert oder nicht. Menschen.

Menschen gewinnen und begeistern

Wenn Projekte zur Digitalisierung gestartet werden, beginnt die Veränderung vorne im Projekt und nicht erst hinten, wenn irgend eine Plattform zum Leben erweckt wird. Die Beteiligten sind ganz weit vorne aktiv ins Geschehen einzubinden. Dafür sind keine wochenlangen Engagements notwendig. Das geht viel einfacher mit einem Innovation Center an einem einzigen Tag. Manchmal reicht sogar ein Vormittag aus. Es kommt darauf an, dass die Teilnehmer angehört werden, sie ihre Beiträge einsteuern und eigenständig Action Items definieren, die im Anschluss umzusetzen sind.

Wie soll das in 60 Minuten funktionieren?

Indem mit einem grundsoliden Handwerk gearbeitet wird. Mit Moderatoren, die eine OP millimetergenau durchführen und die keine Schnitzer zulassen. Wie das im Detail funktioniert, werde ich hier nicht darlegen. Das wäre langweilig, weil es eben recht lange dauert. Was ich aber transparent aufzeigen möchte, sind die Kernelemente in diesen entscheidenden 60 Minuten.

Kernelemente sind:

  • Einteilung in divers aufgestellte Gruppen
  • Unterteilung der Gruppen in diskussionsfähige Subgruppen
  • Identifikation aktueller Entwicklungen (IST)
  • Definition von Zukunfts-Szenarien (SOLL)
  • Ableitung von Handlungsfeldern (vom IST zum SOLL > Action Items)
  • Absolute Disziplin in der Gruppendynamik
  • Präzisions-Moderation
  • Exakt definierte Handlungsanweisungen
  • Große Freiräume in der Themenbearbeitung

Nach dieser Einheit in nur 60 Minuten produziere ich regelmäßig mit unseren Kunden im Rahmen digitaler Transformationsprojekte die Ausgangsbasis für einen geerdeten Start. Mit Menschen, die mit Begeisterung bei der Sache sind. Selbst, wenn am Anfang Skepsis herrschte, besteht am Ende ein fantastisches Momentum, dessen Ergebnis grundsolide weiter bearbeitet wird. Gemeinsam.

Zugegeben, die 60 Minuten sind natürlich nur ein Baustein aus einer Palette, aber die Summe solche Bausteine ergibt eine belastbare und lang haltbare Architektur. Auf solchen Gründungen können digitale Plattformen sicher gestaltet werden.

Home Office

Bisher sind die Erfahrungen damit sehr gut, bis die Politik dieses Thema für sich entdeckt. Wenn die SPD damit punkten will, sind Regulation, Gesetze und möglicherweise auch Strangulation nicht mehr weit. Bisher funktionierte das in der Eigenverantwortung von Unternehmen, Mitarbeitern und Anforderungen ganz gut, doch jetzt droht Gefahr! Und die kommt aus der Politik.

Selbstbestimmung und Freiheit

„Home Office“ klingt so, als gäbe es den ganzen Tag Kaffe, viel Freiraum, ein super Life Leadership und überhaupt alles schön kuschelig. Die Realität orientiert sich aber nach wie vor an Abstimmungsterminen, Lieferfristen und Ergebnissen. Nicht selten führt das dazu, dass viele engagierte Menschen auch noch um 21:00 Uhr arbeiten. Allerdings nicht, weil der Druck so groß ist, sondern, weil man es einfach will, weil es Freude und Erfüllung bedeutet. Um 21:00 Uhr noch im Büro zu sein ist dagegen nicht grade familienfreundlich. Ganz praktisch sitze ich immer noch vor meinem Rechner und schreibe grade diesen Blog. Danach ist auch wirklich Feierabend. Vielleicht so gegen 21:30 Uhr. Ist ja nicht schlimm, weil ich doch irgendwie auch bei meiner Familie bin. Nicht jeden Tag, aber immer dann, wenn ich vom originären Betrieb aus arbeite. Originär was bitte?

Originärer und derivativer Betrieb

Früher waren die Orte von Leistungserbringung und Leben recht dicht beieinander. Sozusagen im echten Leben, im originären Betrieb. Erst mit der Industrialisierung wurden die Menschen aus ihrem Umfeld heraus getrennt und fortan arbeiteten sie in abgeleiteten Betrieben, den derivativen Betrieben. Alle hielten es für völlig normal, zur Arbeit zu fahren, dort zu arbeiten und zu hause zu leben. Eigentlich eine komische Angelegenheit, die auf Trennung im Leben ausgelegt ist. Die Trennung von Arbeit und Leben. So langsam bringen dank Digitalisierung immer mehr Menschen ihre Leistung auch wieder im originären Betrieb, also im Home Office.

Dann ist das also gar nichts neues, sondern eher ein zurück zu den Wurzeln. Dank der digitalen Möglichkeiten.

Können Politiker „Home Office“?

Zu diesem Komplex gibt es viel zu diskutieren, viele Vor- und Nachteile und auch viele Wenn-Dann-Beziehungen. Wenn sich jetzt die SPD in Ermangelung einer breiten Wählerschaft moderne Themen zu eigen macht, ist das nachvollziehbar, aber ob die Ideen und Gedanken aus den politischen Ansichten heraus zielführend sind, steht auf einem anderen Blatt. Ich befürchte neue DIN-Normen für den „gesunden“ Home Office Arbeitsplatz, inklusive Zeitkonten, ein mehr an Controlling und Regularien bis hin zu dem Punkt, dass viele Unternehmen und auch kleinere Betriebe doch lieber die Finger davon lassen. Das wäre sehr schade, aber so etwas befürchte ich.

Aktuell ist das „Home Office“ ein Ort der Performance-Steigerung. Normalerweise, denn wer nicht liefert, fliegt sowieso auf! Egal ob Home Office oder nicht. Selbstverantwortung und moderne Auf- und Ablaufstrukturen in digitalisierten Betrieben liefern den Rahmen. Wer diesen Rahmen zu früh reguliert, bevor er sich richtig entfalten kann, der könnte die Entwicklung in Summe gefährden.