Tempo 130 als Digitalisierungs-Pflicht

„Vollgas mit über 200 km/h auf der „German Autobahn“ gefährdet Menschenleben, ist komplett unvernünftig, verpestet die Umwelt, belastet unser globales Klima und jeder Irre, der so fährt, ist ein totaler Egomane mit Hang zur Selbstverherrlichung“, so die Argumente der Befürworter eines Tempolimits. Doch mal im Ernst, kann man so etwas überhaupt ernst nehmen?

Digitalisierung zwingt zu Tempo 130

Autos werden in naher Zukunft immer autonomer unterwegs sein. Schon jetzt tricksen die Autofahrer, indem sie sich ein Klettband ans Lenker kleben, an das sie dann eine 0,5 Liter Wasserflasche „kletten“, damit das Auto denkt, der Fahrer hält das Lenkrad fest. Tut er gar nicht. Statt dessen schaut er sich einen Film an oder liest Emails. Ja-ja, das geht schon heute problemlos, sofern man die entsprechenden Systeme gekauft hat. Im Standard bei Audi, BMW, Mercedes oder Volvo. Funktioniert!

Allerdings … mit Tempo 250 würde ich meiner Karre da auch nicht mehr vertrauen. Da muss ich schon Herr des Geschehens sein und außerdem macht das ja auch großen Spass, über die Autobahn zu fliegen. Ich habe übrigens dabei noch nie einen Unfall gebaut nach jetzt über 30 Jahren Fahrpraxis. Klar gab es Unfälle, aber immer auf Parkplätzen. Trotz Piep-piep, trotz Rückfahrkamera. Ist ja auch logisch, weil die Systeme immer noch zu blöde sind, eine Notbremsung in solchen Fällen auszulösen, aber fahren mit 130 km/h auf der Autobahn ohne mein Eingreifen – Kein Problem. Ergo: Die Digitalisierung wird uns alle auf Tempo 130 bringen und zwar im fließenden Verkehr. Hoffentlich.

Überflüssige Diskussion um Tempolimits

Die ganze Diskussion um Tempo 130 wird sich erübrigen. Das Thema wird ganz einfach von den Maschinen und der autonomen Steuerung der Maschinen übernommen. Früher oder später wird es genau so kommen. Die Freiheit, hier selber zu entscheiden, wird sich höchstwahrscheinlich durch digitale Entwicklungen erübrigen. Das aber ist ein Gedanke, den sowohl Befürworter, als auch Gegner des Tempolimits noch nicht so recht auf dem Radar haben.

Rezession vor der Tür?

Wenn Apple einen Schnupfen hat, ist das nur ein Anzeichen für eine Grippe im globalen Maßstab. Es beginnt in China und schwappt über in aller Herren Länder. Die Reduktion der erwarteten Quartalsumsätze von 91 Mrd. US$ auf nur noch 84 Mrd. US$ (- 7 Mrd. US$) bei Apple reflektiert, dass in China etwas schief läuft und wie sich zeigte, ist das kein iPhone-Problem, sondern ein Branchenproblem, offensichtlich mehr noch, ein Problem der gesamten Volkswirtschaft. Was kommt da auf uns zu?

Apple ist extrem guter Seismograph

Bloomberg berichtet zu Apple jetzt auch noch über Reduktion bei Personaleinstellungen. John Gruber beschreibt sehr gut, dass dies kein Apple, noch ein iPhone-Absatzproblem darstellt, sondern etwas viel schlimmeres – Eine Rezession, die auch auf uns zukommen kann. Apple hat in den vergangenen Jahren und Quartalen extrem gute Voraussagen von Umsatz und Ertrag hingelegt. Aufgrund der globalen Märkte, auf denen Apple sich bewegt, ist dieses Unternehmen wie kein zweites in der Lage, als Seismograph herangezogen zu werden. Was bedeutet das für uns hier in Deutschland und Europa?

Wir stehen vor dem nächsten Cost Cutting

Wie immer wird beim Personal zuerst gespart. Im Sinne einer gesunden Trainingslehre kann Performance langfristig nur dann aufrecht erhalten werden, wenn Regenerationsphasen in den Trainingsplan eingebaut werden. Kurz: Runter mit dem überschüssigen Gewicht, Reduktion im Personal, bevor das Übergewicht die Erträge auffrisst. Kluge Entscheider bereiten sich vor.

Wie kann man sich vorbereiten?

Die Antwort liegt auf der Hand – Mit Digitalisierung und Automatisierung. Das gilt besondern im Bereich der Marktbearbeitung, also Marketing, Vertrieb und Service. Konkrete Schritte sind jetzt schleunigst einzuleiten. Die Kurzversion könnte so aussehen:

  • Start mit der Auswahl einer geeigneten CRM-Plattform
  • Austausch der alten CRM-Software gegen eine moderne CRM-Cloud-Plattform und agile schrittweise Implementierung der neuen Plattform bei gleichzeitiger Reduktion der Komplexität in Geschäftsprozessen
  • Empowering der Mitarbeiter, die an Bord bleiben
  • Verankerung von Plattform, angepassten Prozessen und neuem Wissen bei Mitarbeitern und Partnern

Jeder Abschwung bringt die Chance auf Performance-Steigerung mit sich, allerdings nur bei rechtzeitiger Investition.

Bist du digital erschöpft?

Der Hype um Digitalisierung kann ganz schön erschöpfen. Ständig „on“, via Teams, Chatter und auch mit old Email pingt und klopft es ständig entweder auf dem Bildschirm oder in der Tasche. Wie können wir wieder in Ruhe effektiv arbeiten?

Es beginnt bei Kindern … und endet bei Profis

Meine Tochter ist 12 Jahre alt und als wir gestern zusammen am Tisch im Esszimmer saßen schaue ich ihr mal über die Schulter, um zu sehen, was sie da so auf WhatsApp in ihrer Klassengruppe schreibt. Meistens geht es da um Hausaufgaben, was zu lernen ist und wer gute Tipps hat, Aufgaben zu lösen. Doch dann staune ich nicht schlecht und ziehe meine linke Augenbraue neugierig hoch. „Ich habe kein Bock mehr auf diese Nachrichten zu antworten“ lese ich auf dem iPhone meiner Tochter. Oha – da tut sich was. Wir reden drüber. Und, ich denke über uns nach. Die Profis in der digitalen Welt.

Hast du auch keinen Bock mehr?

Nicht falsch verstehen. Es geht echt nicht um Arbeitsverweigerung oder Überlastung. Es geht darum, ständig, immer und überall mit zu diskutieren, seinen Senf dazu zu geben oder sonst irgendwie involviert zu sein. „Ich habe keinen Bock mehr“, schrieb meine Tochter. Das hat mich als Vater so richtig gefreut. Ich sah eine sehr gesunde Entwicklung und das ganz ohne die elterlichen gut gemeinten Ratschläge. Wenn wir mal nachdenken, können wir uns ganz ehrlich die Frage stellen, ob wir wirklich Bock auf dieses ständige „on sein“ haben. Wäre ein bisschen mehr Ruhe, etwas mehr Zeit für Konzentration und ungestörte Arbeit nicht wunderbar?

Einfach gesagt – schwer getan?

Es ist 05:20 Uhr am Morgen. Also jetzt in diesem Moment, wo ich diesen Blogbeitrag schreibe und ich habe ein paar Minuten vorher einen Kollegen gefragt, ob wir im Projekt x die Reisekosten separat abrechnen. Via Microsoft Teams. Vom iPhone. Klar erwarte ich jetzt keine Antwort, aber irgendwann im Laufe des Tages. Richtig verstanden und angewendet, können digitale Lösungen ein Segen für asynchrones Arbeiten im Team sein. Mein Kollege hat keine überflüssige Email in seinem Postfach, also muss er nicht formal antworten. Wahrscheinlich wird er irgendwann am Morgen auf sein Phone sehen und eben antworten mit „Jepp, machen wir“ oder „Nope, ist im Preis drin“. Kein „Hallo Harry“, kein „Besten Gruß…“, sondern einfach die Antwort im Flow. So funktioniert das prima, doch was, wenn wir zugeschüttet werden?

Ein guter Buchtipp …

Wer in der digitalen Welt angekommen ist, sowohl privat, als auch beruflich, für den habe ich einen guten Lesetipp. Allerdings ist der etwas länger, als 160 Zeichen. Doch es lohnt sich. Hilfreiche Hinweise für Menschen, die sich wieder etwas mehr Kontrolle in ihrer digitalisierten Welt wünschen liefert Markus Albers mit dem Werk „Digitale Erschöpfung“. Viel Freude bei der Lektüre und mehr Kontrolle im digitalen Umfeld.